Adam Batthyány und seine Bibliothek

Die Familie Batthyány gehört zu den ältesten und berühmtesten Familien Ungarns: Die Genealogien des Familienarchivs leiten die Familie sogar aus dem Geschlecht Örs (Örs Vezér um 970) ab. Laut Installation in den Besitz vom Jahre 1525 gelangte Németújvár (Güssing) in die Hände der Familie Batthyány. Der erste Burgherr war Franz I. Batthyany (1497-1566), der bis etwa 1544 die Güssinger Großherrschaft aufbaute. Sein Sohn, Balthasar (1543-1590) studierte an der Universität zu Padua und Paris, war Generalkapitän von Transdanubien. Als gelehrter Adelige korrespondierte er mit ausländischen Wissenschaftlern (in den Jahren 1582 bis 1597 arbeitete sogar eine Druckerei in Güssing), kaufte viele Handschriften und Bücher und begründete damit die Bücherei der Familie. Balthasar bekehrte als erster in der Familie zum Protestantismus. Sein Sohn, Franz II. Batthyany (1577-1625), ein viel jüngerer Freund des Dichters Bálint Balassi, wurde 1603 in den Grafenstand erhoben. Franz II. war ein Förderer des Protestantismus HB, gründete eine Schule in Güssing und nahm die aus Deutschland und Österreich vertiebenen Prediger ein. Nach seinem Tode wurde sein Sohn Adam (1609-1659), laut Nikolaus Zrinyi "Säule des Vaterlandes", der Erbe der Herrschaft. Er war das zweite Kind der Ehe und ähnlich seinen Vorfahren Generalkapitän von Transdanubien, kämpfte mit den Türken und erweiterte inzwischen die Besitzungen der Familie. Er wurde zwar in der Lehre des Protestantismus erzogen, übertrat aber 1629 (auf Einfluß von Peter Pázmány) in die katholische Kirche. Er war seit 1632 mit Aurora Katharina Formentini, nach ihrem Tode mit seiner zweiten Gattin Barbara Freiin Vitoun verheiratet. Die Wiener Hofdame Aurora Katharina war streng katholisch, die Hochzeitszeremonie hielt Kardinal Pázmány. Der Kardinal blieb auch weiterhin mit dem Grafen Batthyany befreundet, er besorgte ihm sogar einen Jesuitenpater von Tyrnau (ung. Nagyszombat, heute Trnava in der Slowakei). Nachdem er katholisch geworden war, versuchte er auch seine Untertanen zur katholischen Kirche zurückzuführen. Er gründete das Franziskanerkloster in Güssing. Seine Literaturfreundschaft ist wohlbekannt: Er war der Initiator und Unterstützer der ungarischen Übersetzung des Seneca Christianus (Keresztény Seneca, Wien, 1654) von Sámuel Kéry, jahrzehntelang arbeitete an seinen Gebeten (Lelki kard), führte ein aus politischer und historischer Sicht sehr interessantes Tagebuch und schrieb sogar ein Gedicht an seine Mutter (Eva Popel), zu der er eigentlich ambivalente Beziehung hatte. Er vermehrte die Bibliothek, kaufte Bücher in erster Linie konfessioneller, historischer und militärischer Art, manchmal dasselbe Buch in mehreren Exemplaren.

Sein Tagebuch aus dem Jahre 1636 und sein Beichtspiegel sowie Auszüge aus seinem Brifwechsel wurden schon veröffentlicht.

Zu dem Erbe, das Adam Batthyány nach dem Ableben seines Vaters zufiel, gehörten auch die wertvollen Buchbestände der Familienbibliothek, die in Güssing aufbewahrt wurde. Das Sammeln von Büchern hatte innerhalb der Familie lange Tradition. Bereits Franz I. und sein Neffe Christoph II. Batthyány waren um die Mitte des 16. Jahrhunderts Liebhaber von Büchern gewesen. Über deren Leseverhalten und Sammelleidenschaft sind zahlreiche Daten überliefert. Der echte Gründer der Bibliothek war allerdings Balthasar III. Batthyány, dessen breiter Interessenskreis und überragende Bildung die Grundlage für die reiche Sammlung bildeten.

Die Güssinger Bibliothek Balthasar Batthyánys

Im 16. Jahrhunderts entstand in Güssing eine der größten Bibliotheken Ungarns, wenngleich man auf ihren Umfang lediglich durch Annahmen schließen kann.

Die Bibliothek Balthasar Batthyánys war nicht nur auf Grund ihrer Größe von Bedeutung, sondern vor allem auf Grund ihrer Modernität und ihrer hervorragenden humanistischen Ausrichtung. Die Sammlung schöpfte im Grunde genommen aus zwei Quellen: zu einem kleineren Teil bestand sie aus den Büchern, die in verlassenen Ordenshäusern auf den Batthyány'schen Gütern (darunter die slawonischen Franziskanerklöster) aufgefunden wurden, und den Büchern der vertriebenen katholischen Pfarrer, zum größeren Teil hingegen aus Neuanschaffungen, von denen vor allen Dingen die französische Literatur sowie zeitgenössische (zum Teil wiederum französische Themen behandelnde) historische und geschichtsphilosophische Werke Balthasars Interessensgebiete widerspiegelten. Eine nicht unerhebliche Zahl von Büchern war naturwissenschaftlichen Inhalts, vor allen Dingen alchemistische Werke, eine Wissenschaft, mit der sich der Sammler intensiv auseinander setzte. In dieser Hinsicht konnten es nur wenige zeitgenössische Bibliotheken mit ihm aufnehmen. Allerdings kennen wir diese Bände zum Großteil nur aus den Buchrechnungen. Diejenigen Bände, die erhalten blieben, sind meist von protestantisch-theologischer Thematik oder enthalten antike bzw. zeitgenössische lateinische Literatur. Batthyány dürfte sie aus bibliophilen Gründen oder für seine in Güssing errichtete protestantische Schule eingekauft haben. Diese mit Besitzeinträgen versehenen Bände, die im 17. Jahrhundert zu den Franziskanern von Güssing gelangten, sind in einem sehr guten Zustand, was darauf schließen lässt, dass sie nicht durch viele Hände gegangen waren. Dabei zeugen auch diese Einkäufe von breit gestreutem Interesse. Nicht nur Horaz, sondern auch zahlreiche Zeitgenossen waren mit ihren Werken in der Sammlung vertreten: Tasso, Christoph Schallenberg und breit gefächerte theologische Literatur beweisen, dass der Besitzer sich mit unterschiedlichen religiösen Bewegungen des 16. Jahrhunderts auseinandersetzte. Balthasar vergrößerte seine Sammlung von 1570 bis zu seinem Tod im Jahr 1590 stetig. Er stand mit mehreren Buchhändlern in regelmäßigem Kontakt, darunter mit dem aus Frankreich stammenden, in Wien tätigen Jean Aubry, dem Grazer Erhard Hiller sowie mit Erhard Widmar. Neben diesen Bezugsquellen versahen ihn vor allem seine humanistischen Freunde mit Buchgeschenken, wie auch er Bekannte gerne beschenkte.

Die Bücher des Franz Batthyány und der Eva Popel von Lobkowitz

Nach dem Tod Balthasar Batthyánys benützte und erweiterte sein Sohn Franz die Bibliothek, wenngleich nicht im selben Ausmaß, wie dies sein Vater tat. Er überließ die Sammlung gerne seinen Predigern. In einem Brief, den Emmerich Beythe um 1619 schrieb, machte er Batthyány auf neue Bücher aufmerksam, die auf dem Wiener Markt angeboten wurden, und gab ihm den Rat, die Sammlung durch einige Titel zu erweitern, denn sie seien ihr Geld durchaus wert. Dass Franz tatsächlich Bücher angeschafft hatte, wird auch dadurch bewiesen, dass Adam Batthyány im November 1635 Nikolaus Istvánffys "Historiarum de rebus Hungaricis libri XXXIV" bei Michael Lónyi, einem ehemaligen Hofgeistlichen, vermutete. Da das Buch 1622 erschienen ist, musste es vermutlich Franz Batthyány für die Bibliothek in Güssing gekauft haben.

Die Sammlung war damals schon landesweit bekannt. Zu Beginn des Jahres 1620 wollte sich beispielsweise Simon Péchi, Kanzler Gabriel Bethlens, von Franz Batthyány das Werk "Colloquium Jesuiticum" ausleihen, welches zuvor bei Stephan Beythe gewesen war und in dem sich der Text "Jephte tragoediája" befindet. So bald wie möglich solle Batthyány das Büchlein übersenden, und er wolle es verlässlich zurück schicken, schrieb Beythe am 12. Januar 1620 an Batthyány. Dieser hatte zu diesem Zeitpunkt Beythe bereits ersucht, den Band bereitzulegen. Beythe vermerkte in einem Brief an seinen Herrn (verfasst am 12. Januar 1620 in Güssing), das Werk behandle den Ursprung und die Hinterlist der Jesuiten. Der Kanzler erhielt den Band am 20. Januar und war ein wenig enttäuscht über dessen Inhalt. Péchi bat nicht ohne Grund um Literatur über die Jesuiten. Die in solchen Werken angeführten Argumente konnten beim Landtag von 1619/20, an dem die Jesuiten aus Ungarn vertrieben wurden, als nützliche Unterstützung dienen.

Der Ruf dieser wertvollen Bibliothek erreichte auch die türkischen Gebiete, was ein Grund dafür gewesen sein mag, dass Mehmet Beglerbeg von Buda sich in einer Buchangelegenheit an Franz Batthyány wandte. Am 24. Februar 1622 antwortete ihm dieser, er hätte das gewünschte Geschichtsbuch gerne übersandt, fände allerdings keines dieser Art in seiner Bibliothek, gebe aber die Suche nicht auf. Er merkte an, dass er dem Beg bereits zwei Kalender geschickt habe.

Zu Lebzeiten Franz Batthyánys wurde die Bibliothek erstmals (zumindest weist die heutige Quellenlage darauf hin) geordnet. Er ließ diese Arbeit durch Albert Szenci Molnár, der zu jener Zeit als deutscher Prediger in Rechnitz tätig war, und dessen jüngeren Bruder Georg zwischen dem 10. und 17. Januar 1614 durchführen, worauf ein Eintrag in Szenci Molnárs Tagebuch hinweist. An seinen Aufenthalt in Rechnitz erinnern im Übrigen zwei Bände, die aus seinem Besitz stammten (der Besitzvermerk weist darauf hin) und nach seiner Abreise aus Rechnitz am 7. Juli 1614 in der dortigen Pfarre blieben. Sie gelangten 1634 zusammen mit den Büchern der vertriebenen Prediger in den Besitz Adam Batthyánys und später zu den Franziskanern von Güssing.

Aus Szenci Molnárs Tagebuch geht zudem hervor, dass die Batthyány-Bibliothek bereits 1614 - und vermutlich auch schon zu Lebzeiten Balthasar Batthyánys - in der Güssinger Burg untergebracht war. Unter all den Familienresidenzen der Batthyány bildete die auf einem hohen Felsen erbaute Burg den nötigen Schutz für die in den Schatzkammern untergebrachten Wertgegenstände. Hiezu zählten Waffen, Kleider, Pferdegeschirr sowie Schriftstücke und Bücher. Wenn sich das Familienoberhaupt in Rechnitz, Schlaining oder anderenorts aufhielt, nahm es aus Güssing nur die notwendigsten Lesestoffe mit. Am 27. Januar 1590, also einige Tage vor seinem Tod, schrieb Balthasar Batthyány von Rechnitz aus an Martin Knesics in Güssing, dass sich auf dem Tisch ein Buch mit zahlreichen Rezepturen sowie ein Band der Werke eines Doktor Melius (=Homelius?) befinde, die er ihm übersenden solle.

Eva Popel besaß ebenfalls eigene Bücher, die sie als Witwe in Neuhaus untergebracht hatte. Sie schloss 1635 mit dem Güssinger Tischler Georg Behafen einen Vertrag "daß er mir alhier zu meiner habunden Biblioteca ein rechten Casten, welcher bey vier Clafter [ca. 7,6 Meter] lang, in zimblicher Höhe sambt den nothwendig und zue gehörigen Gättern, Thüren [...] machen solle". Über die Bücher, die sich in diesem riesigen Schrank befanden, wissen wir wenig. Als gesichert gilt, dass darin jene Bände aufgestellt wurden, über deren Ankauf Eva Popel einem ihrer Familiares, Peter Francsics, in einem Brief vom 12. September 1630 aus Regensburg schrieb, sie habe zwei gebundene Werke übersandt, die weiteren seien ohne Einband, jedoch sehr schön. In der Bibliothek von Neuhaus muss der von Guillaume Lamormaini verfasste Band über die Tugenden Ferdinands II. - vermutlich in deutscher Ausgabe - vorhanden gewesen sein, hatte ihn doch der jesuitische Beichtvater des kaiserlichen Hofes am 15. Juli 1639 zusammen mit einem Brief an Eva Popel gesandt. Zudem mussten sich theologische Werke des Lutheraners Georg Zvonarics, des Reformierten Johann Kanizsai Pálfi sowie des Katholiken Peter Pázmány, die alle ihr zugeeignet worden waren, in den Regalen der Bibliothek befinden. Das einzige im Original erhaltene Buch der Eva Popel dürfte ebenfalls unter den Bänden in Neuhaus gestanden haben. Es handelt sich dabei um ein Kolligatum, das zwei tschechischsprachige, 1617 bzw. 1618 in Prag gedruckte Arbeiten des Diviš Petrassek (oder Petrasska), eine Leichenrede sowie ein Gebetbuch enthielt. Beigebunden findet sich die Empfehlung eines aus Kuttenberg (Kutná Hora) stammenden und aus Böhmen ausgewiesenen evangelischen Predigers, der diese eine Woche vor dem Ableben Franz Batthyánys am 7. September 1625 verfasste.

Auch ein im Druck erschienenes Werk des Geistlichen Johannes Mühlberger muss zwischen den in Neuhaus befindlichen Büchern gestanden haben. Er hatte 1620 eine feierliche Predigt im Herrenhaus von Jormannsdorf, neben Tatzmannsdorf gelegen, gehalten, in der er die Heilquelle von Tatzmannsdorf mit einer himmlischen Quelle der Gnade verglich. Diese Predigt erschien im darauffolgenden Jahr in Regensburg unter dem Titel "Scaturgio salutis" im Druck. Als regelmäßige Besucherin des Heilbades von Tatzmannsdorf mochte Eva Popel auch unter den Zuhörern gewesen sein. Mit Sicherheit aber hatte sie das Büchlein gelesen.

Eva Popels Herkunft und ihre Heilpraxis betrachtend ist anzunehmen, dass die 1644 bereits unter den Büchern des Adam Batthyány aufgelisteten deutschen und tschechischen Gebetbücher sowie ein großer Teil der Kräuter- und Medizinbücher einstmals zur Bibliothek von Neuhaus gehört hatten. Dies bedeutet gleichzeitig, dass Adam 1641 einen Teil der Bücher seiner Mutter geerbt haben muss.

Das Schicksal der Bibliothek unter Adam Batthyány

In einem längeren Schreiben vom 23. November 1635 versuchte der damalige Raaber Kanoniker Lónyi sich zu rechtfertigen, dass er während seiner früheren Tätigkeit als Hofprediger die Bücher der Bibliothek zu Güssing ohne Adam Batthyánys Zustimmung weder weitergegeben noch einige davon für den eigenen Gebrauch behalten habe. Wie es scheint, hatte er als Hofkaplan auch die Bibliothek verwaltet, denn er verlieh den Hofdamen Aurora Formentinis aus diesen Beständen Werke über Pflanzenkunde und Postillenbücher, sowie Messbücher an die Kirchen von Güssing, Heiligenbrunn und Heiligenkreuz. Er erwähnt in diesem Schreiben auch, dass es einen Katalog der Bibliothek gebe, zahlreiche der vermerkten wertvollen Werke fehlten allerdings. Er habe sich darüber beim Gutsherrn beklagt. Lónyi kam auf dieses Register der Bücher noch einmal zurück und schrieb, es befinde sich in seinem Haus in Ödenburg und sei verfasst worden, als er selbst die Bücher gereinigt habe. Die Bibliothek dürfte also zu Lónyis Zeiten ziemlich heruntergekommen, die Bücher verschmutzt, ja viele der wertvollen Werke unauffindbar gewesen sein.

Es ist jedoch auch möglich, dass nicht die Bücher Balthasar Batthyánys einer Reinigung bedurften, sondern es sich hierbei um jene Werke handelte, die von vertriebenen Protestanten auf den Gütern zurück gelassen worden waren oder zur öffentlichen Bibliothek der protestantischen Schule von Güssing gehört hatten. Eine der wichtigsten Aufgaben Lónyis war wie erwähnt die Übernahme der den Protestanten enteigneten Kirchen und anderer Rechtstitel, wozu auch die Bücher gehörten. Er fasste diese seine Tätigkeit in einem am 30. November 1635 in Raab verfassten, an Adam Batthyány gerichteten Brief zusammen.

Adam Batthyánys Schreiben vom 9. Januar 1634, worin er die Vertreibung der Prediger anordnete, gewährte diesen eine Frist von 15 Tagen, nach deren Ablauf sie die Güter verlassen mussten. Als Folge dessen kam es im Frühjahr und Sommer 1634 zur Übernahme und Registrierung der in den Pfarren und Kirchen verbliebenen Sachgüter, darunter auch der Bücher. Sollte stimmen, dass Lónyi aus diesem Anlass die Batthyány-Bibliothek neu katalogisierte, würde dies auch bedeuten, dass die Bücherbestände an einem Ort zusammengeführt wurden und die Sammlungen der einstigen Prediger ebenfalls nach Güssing gelangt waren. Insgesamt dürfte der Umfang der Bibliothek auf 2000 Bände angewachsen sein, befinden sich doch noch heute in der Bibliothek des Ordenshauses der Franziskaner in Güssing 338 Bände, die einst der Familie Beythe gehört hatten und weiter 600 mit Besitzvermerken großteils protestantischer Prediger.

Unter den von den protestantischen Predigern zurückgelassenen Büchern befand sich auch eine ansehnliche Zahl von Bänden, die ursprünglich aus der Bibliothek Balthasar Batthyánys gestammt hatten. Dies deutet darauf hin, dass sowohl Franz Batthyány als auch Adam Bände aus der Bibliothek an die Geistlichen in ihrer Umgebung verschenkt haben dürften. In dem bereits zitierten Brief Michael Lónyis bestätigt dieser, während der Registrierung auf Bücher gestoßen zu sein, deren handschriftlicher Besitzvermerk eindeutig Balthasar Batthyány zuzuschreiben war. Diverse Bucheinträge bestärken diese Annahme, ja ergänzen die Daten. So hatte sich beispielsweise der Hofprediger Georg Serényi im Jahr 1629 ein Buch angeeignet, das einst Balthasar Batthyány gehört hatte. Es handelte sich dabei um ein Meditationsbuch in folio von John Fox. Da er dieses Werk mitnahm, als er die Batthyány'schen Güter verließ, gelangte es auch nie wieder zurück nach Güssing.

Aus den uns zur Verfügung stehenden Quellen lässt sich auch rekonstruieren, wo diese umfangreiche Bibliothek ab dem Jahr 1634 untergebracht war. Ab diesem Jahr führte Adam Batthyány die jährliche Inventur in seinen Burgen ein.

Somit dürfte es 1634 in der Burg von Güssing zwei Räumlichkeiten gegeben haben, in der die Bücher untergebracht waren: die sogenannte alte und die neue Bibliotheksstube. Die Bücher wurden in letztgenannter aufbewahrt, in der alten Bibliothekstube befanden sich 1634 nur noch leere Regale. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, wann diese Bibliothek von einem in den anderen Raum verlegt wurde. Es könnte 1614, als sich Albert Szenci Molnár mit ihren Beständen beschäftigte, geschehen sein, oder erst 1634, als sich die Bestände durch die Eingliederung der Bücher der protestantischen Pfarrer vermehrt hatten und somit ein größerer Raum benötigt wurde. Beweisen lassen sich diese Vermutungen allerdings nicht.

Ab 1634 war also die Bibliothek des Balthasar und des Franz Batthyány mit Sicherheit in diesem neuen Bibliotheksraum untergebracht, in dem sich Töpferarbeiten (Schüsseln, Krüge, Becken und anderes) als Ziergegenstände befanden. In der Mitte stand ein Tisch, den Zugang zu den Büchern erleichterten zwei Leitern. In welchem Teil der Burg sich dieser Bibliotheksraum befand, lässt sich durch zwei Angaben eingrenzen: die erste ist dem zitierten Inventar zu entnehmen, das vermerkt, der Raum hätte sich zwischen der Badestube und dem Schulhaus befunden. Es kann somit angenommen werden, dass unter der 1644 erwähnten "Bibliothek über dem Schulhaus" bereits der neue Bibliotheksraum zu verstehen ist. Den zweiten Anhaltspunkt liefert ein Plan von Güssing aus dem Jahr 1650, auf dem die Bibliothek über dem heutigen Adamstor zu sehen ist. 1639 fertigte Johann Ledentu eine Nordansicht der Burg an. Die Zeichnung stellt einen mehrstöckigen Trakt des Gebäudes dar (heute sind davon nur noch die Grundmauern erhalten), und es ist vorstellbar, dass sich in diesem Burgteil im ersten Stock das Schulhaus und im zweiten der neue Bibliotheksraum befanden.

Unsere Quellen erwähnen auch den alten Bibliotheksraum, der sich in der oberen Burg neben dem Brunnen befand. Im Jahr 1634 diente er nicht mehr den ursprünglichen Bibliothekszwecken und verfügte lediglich über vier große leere Regale, eine Leiter, ein Schaff und Bänke. 1640 stand dieser Raum unter der Aufsicht der Altfrau Aurora Formentinis. 1642 bewohnte ihn ein Maurerpolier, der von Adam Batthyány den Hinweis erhielt, die Regale im Raum nicht zu beschädigen, da sich zuvor Bücher in ihnen befunden hätten und er beabsichtige, die Bände wieder dorthin zu transferieren, sobald die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen seien. Die geplanten Umbauarbeiten bezogen sich auf ein neues Dach, das im Sommer 1642 fertiggestellt wurde, die Bücher allerdings gelangten nicht mehr hierher zurück. 1644 dürfte dieser Nutzungsplan wieder aktuell geworden sein, da ein Tischler namens Hans im Sommer hundert Nägel ausgehändigt bekam, um die Regale der Bibliothek in der oberen Burg auszubessern oder, falls nötig, neue zu bauen. Die Übersiedlung der Bibliothek blieb wiederum aus. Der Raum diente 1645/46 den Trompetern als Unterkunft.

Die Verlegung der Bestände in diese alte Bibliothek hätte vermutlich sowohl deren Benützung gedient als auch den Schutz der Bücher gewährleistet, lag sie doch in unmittelbarer Nähe der Gemächer Adam Batthyánys, wohingegen sich die neue Bibliothek weit entfernt auf der anderen Seite des Burggebäudes befand. Wahrscheinlich dürfte dies einer der Gründe dafür gewesen sein, dass Batthyány diejenigen Bücher, die er kaufte, nicht in der Bibliothek, sondern in der Schatzkammer aufstellte. Ein zweiter Grund für die Trennung der Bestände dürfte darin liegen, dass sich seine Interessen einerseits von denen der Vorbesitzer unterschieden und die geerbten Bestände unaktuell geworden waren. Werke, die am Ende des 16. Jahrhunderts noch die bedeutendsten Erkenntnisse späthumanistischen Denkens (vor allen Dingen protestantischen Denkens) widerspiegelten, waren um 1630 - vom katholischen Standpunkt her - uninteressant und veraltet, galten manchmal sogar als verurteilenswert. In dem bereits erwähnten Brief Michael Lónyis an Batthyány aus dem Jahr 1635 weist er darauf hin, dass er kein Interesse daran gehabt hätte, Bücher aus Güssing für den eigenen Gebrauch mitzunehmen, da eine Bibliothek in Raab auf ihn warte, die wertvoller und reichhaltiger sei. Lónyi dürfte vermutlich neuere katholische Werke in der Bibliothek von Güssing vermisst haben, die ihm später in Raab zur Verfügung standen.

Die 1641 in Güssing angesiedelten Franziskaner hatten an den Beständen ebenfalls einiges auszusetzen gehabt. Sie vermissten unverzichtbare Werke, die Adam in der Folge teils durch Einkäufe, teils aus den eigenen Familienbeständen heranschaffte. Als das Kloster Breviere benötigte, schrieb der Franziskaner Benedikt Szombathelyi am 11. Mai 1647 an Batthyány, er habe die gewünschten Bücher in der Bibliothek des Herrn gesucht, allerdings keines davon gefunden. Dies dürfte bedeuten, dass die Franziskaner versuchten, ihren Buchbestand durch Werke aus dem Besitz Batthyánys zu vermehren. Vor ihnen hatte schon Michael Lónyi Messbücher aus der Burgbibliothek in die Kirchen der Umgebung gebracht.

Für diese Zwecke dürfte die Bibliothek allerdings ein wenig veraltet gewesen sein. Ein Brief, den die Güssinger Franziskaner am 16. Februar 1649 an den in Preßburg verweilenden Adam Batthyány schrieben, kritisiert diesen unzeitgemäßen Zustand und rät, die Bücher gegen nützliche Predigtbände einzutauschen. Hierbei erhofften sich die Franziskaner Erträge aus dem wertvollen Pergament, in das die alten Bände gehüllt waren, nicht aus dem Druckwerk selbst. Die Franziskaner wiesen auch darauf hin, dass die Bibliothek sich in einem vernachlässigten Zustand befinde. Da die Rückübersiedlung der Bestände in die obere Burg nicht vollzogen wurde, dürfte Adam nach 1649 beschlossen haben, die Bestände einer Revision zu unterziehen und zumindest einen Teil der Sammlung den Franziskanern zu überlassen. Wann dies wirklich geschah, wissen wir nicht, da der Konvent seine Bibliothek erst 1661 ordnete (zumindest weisen die Bücher ab diesem Jahr Besitzvermerke - "Conventus Németuyvariensis 1661" - auf). Leider gibt es auch keine Belege dafür, welche der Bücher und wie viele im Zuge der Revision den Franziskanern übergeben wurden. Es dürfte kein Übernahmeprotokoll verfasst und auch kein Vertrag geschlossen worden sein. Aus den noch heute existierenden Beständen der Franziskanerbibliothek lässt sich hingegen feststellen, nach welchen Gesichtspunkten die Ordensbrüder aus Batthyánys Sammlung wählten. In erster Linie gelangten jene katholischen Bücher in ihren Besitz, die einstmals Ordenshäusern (vor allem den slawonischen Franziskanern) oder katholischen Priestern gehört hatten, weiters solche, die sich in der Seelsorge als nützlich erwiesen. Schließlich übergab Adam auch die Bücher der ehemaligen protestantischen Schule von Güssing bzw. der vertriebenen protestantischen Prediger - natürlich waren diese Werke von Protestanten verfasst worden. Letztere durfte man im Übrigen gemäß dem kanonischen Recht ohne Genehmigung gar nicht besitzen, wenngleich dies Adam Batthyány beispielsweise nicht daran hinderte, seine eigene Sammlung durch den Ankauf protestantischer Gebetsbücher zu erweitern.

Die Schenkung muss ungefähr 1300 Bände umfasst haben. Der erste 1742 erstellte Katalog der Güssinger Franziskanerbibliothek gibt zwar nur 1065 Bände an, es handelt sich bei diesem Register jedoch nicht um die gesamten Bestände, waren doch einige Sachgruppen, wie z.B. sämtliche protestantische Werke, nicht erfasst worden. Ein nächster, 1780 erstellter Katalog spricht bereits von 2852 Bänden, wovon 1571 mit dem Vermerk "catholicum", 1281 hingegen entweder mit "haereticum" oder mit "acatholicum" gekennzeichnet waren. Letzte stammten zum Grossteil aus der Bibliothek des Balthasar Batthyány bzw. von den protestantischen Geistlichen, die vor 1634 auf den Batthyány-Gütern gewirkt hatten.

Die Bücherverzeichnisse des Adam Batthyány

Über die Bestände der Batthyány Bibliothek, die nach der Ausgliederung der oben genannten Bände in der Burg von Güssing verblieben, wissen wir nur wenig. Es existieren hierzu keine Verzeichnisse. Von denjenigen Werken, die Adam Batthyány für sich selbst anschaffte, ließ er hingegen mindestens sechs Verzeichnisse anfertigen. Das früheste stammt aus dem Jahr 1642 und ist als eigenständiges Schriftstück (A) erhalten, die Verzeichnisse der Jahre 1651, 1653, 1656 wurden in einem Heft (C, D, F) zusammengefasst, zwei weitere blieben als Teil des Inventars der Schatzkammer in der oberen Burg aus den Jahren 1644 und 1654 erhalten (B, E). Aus welchem Anlass diese Verzeichnisse erstellt wurden, ist ungewiss. Vermutlich ist die bei Hof eingeführte generelle Inventarisierung der einzige Grund dafür gewesen. Sie war Teil der höfischen Administration. Die Buchregister erleichterten den Überblick über die Bestände und durften dem verantwortlichen Hofbeamten oder Kämmerer bei der Erstellung der Abrechnungen dienlich gewesen sein. Hier ein kurzer Überblick über die Verzeichnisse:

A1642Güssing, (Obere Schatzkammer) im Schrank
B1644Güssing, obere Schatzkammer, äußeres Gewölbe, an der Türseite zwei Schränke
C17. 9. 1651Güssing (?), in einem schwarzen Schrank
DMärz 1653Güssing, obere Schatzkammer
EMai 1654Güssing, obere Schatzkammer, äußeres Gewölbe, neuer schwarzer Schrank
F1. 1. 1656Güssing, untere Schatzkammer, Schrank (eine kleine Schreibstube, Schrank)

Die Verzeichnisse B und E entsprechen einander nahezu vollkommen, sieht man von drei Positionen ab, die nur in E aufscheinen (Nr. 385-387). Alle weiteren Verzeichnisse zeigen beträchtliche Abweichungen und weisen nur zum Teil gleiche Bestände aus. Wegen dieser Katalogsvielfalt ist es nicht leicht, die Sammlung zu rekonstruieren.

Der früheste Katalog aus dem Jahr 1642 (A) ist am leichtesten zu analysieren. Die 29 Positionen, die in ihm aufgelistet sind, kommen auch mit minimalen Abweichungen in Katalog B vor. Selbst diese Abweichungen wären vermutlich auflösbar, wenn man die nur dem Inhalt nach erfassten Bände identifizieren könnte. Neben all diesen Unsicherheiten sind wir zu der Auffassung gelangt, dass lediglich die drei oben bereits erwähnten Positionen in B nicht vorhanden waren. Es handelt sich dabei um Secondo Lancelotti L'hoggidi overo (Nr. 14), das allerdings im Verzeichnis des Jahres 1651 wieder aufgenommen wurde, weiters um das dreibändige Werk "Az Egesz ioszaghrul valo Urbariumok" (Nr. 29), das allerdings ins Archiv gehört haben muss und 1642 versehentlich zu den Büchern gelegt worden sein dürfte, und zuletzt um "Magyar orszagy kyraljokrull es Tsaszarokrull val konyv es tzimerek", das vermutlich mit einem 1637 gedruckten Werk des Jesuiten Johann Nádasi identisch sein dürfte (Nr. 16).

In welchem Verhältnis die weiteren vier Kataloge zueinander gestanden haben mögen, lässt sich wesentlich schwerer erfassen. B und E, die beiden nahezu gleichen Kataloge, erfassen die Werke systematisch, wohingegen C und D keinerlei Systematik zugrunde liegt. Die Werke scheinen hier nach ihrer Aufstellung erfasst worden zu sein. 86% der in B aufscheinenden Bücher kommen auch in C oder D vor, also 103 der 120 Bände. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen oder, denn der genaue Vergleich beweist, dass es zwischen C und D keine Übereinstimmungen gegeben hat. Ein einziger Titel scheint in beiden Verzeichnissen auf: Relationes historicae (Nr. 141, 341). Dennoch muss man annehmen, dass es sich nur um Titelgleichheit handelt, nicht aber um identische Werke, weil sie beide Male unter den Messrelationen aufscheinen.

Nun zu den 17 Bänden aus dem Katalog B, die in C oder D nicht mehr aufgenommen wurden: Die Titel zweier sind ungenau erfasst worden und die Werke daher nicht identifizierbar (Nr. 82 und 87). Bei einer weiteren Position handelt es sich um ein Archivstück, das nur zufällig unter den Büchern abgelegt worden sein dürfte (Nr. 140). Das "Kotzka jatszo keönyv" (Nr. 48) findet sich auch im Katalog F des Jahres 1656 wieder, zwei weitere wurden nicht mehr erfasst, weil Adam Batthyány sie vor dem Jahr 1644 verliehen oder verschenkt hatte.

Bei dem verliehenen Werk handelte es sich um "Teörök vallás, avagy Alkora[n]", vermutlich eine Handschrift (Nr. 38), die laut einer Eintragung in das Verzeichnis des Jahres 1644 Pater Káldi überlassen worden war. Aus demselben Katalog erhellt, dass Batthyány ein weiteres Werk Peter Zrínyi geschenkt hatte. Es handelte sich dabei um einen ungarischen "Marcus Aurelius", der vermutlich mit der 1628 durch Andreas Prágai verfassten Guevara-Übersetzung, Feiedelmeknec serkentö oraia identisch sein dürfte (Nr. 80).

Verzeichnis B listete 11 Titel auf, deren weiteres Schicksal ungewiss ist (Nr. 44, 58, 66, 67, 136, sowie fünf medizinwissenschaftliche Manuskripte in deutscher Sprache, Nr. 111-113, 115-118, 120-121 und 123). Die Werke wurden vielleicht zwischen 1644 und 1651 verliehen, verschenkt oder in einer der vielen Burgen der Familie Batthyány untergebracht - beispielsweise in Rechnitz.

Zieht man obiges in Betracht, so erscheint es logisch, dass die Verzeichnisse C und D in einem Heft zusammengebunden wurden, dass sie offensichtlich über zwei unterschiedlich Teile der Bibliothek Zeugnis ablegten, wenngleich zwischen den beiden Erstellungsdaten zwei Jahre liegen. Sie geben einen detaillierten Überblick über die Bestände der Sammlung um das Jahr 1650. Eine Untersuchung der Buchgröße bekräftigt diese Annahme. Bei den in Katalog C erfassten Werken handelte es sich um Quart-Bände, die in den unteren Regalen standen. Auf den mittleren Regalen befanden sich die Oktav- und die Duodez-Formate, auf den oberen Regalen Duodez- und noch kleinere Formate. Die im Katalog D erfassten Bücher waren nahezu ausnahmslos Foliobände, die sich auf allen drei Regalen befanden. Nur gelegentlich findet sich ein Quart- oder Oktav-Format unter ihnen. Es hat den Anschein, als seien die Bücher des Katalogs B (1644) und die knapp danach angeschafften Bände der Größe nach aufgestellt worden: in der oberen Schatzkammer befanden sich die großen Folio-Bände (Katalog D), während die kleineren Bände offensichtlich an einem anderen Ort aufbewahrt wurden.

Die Kataloge A (über 41 Bände), B (über 120 Bände) sowie die Kataloge C und D (zusammen über 244 Bände) geben einen Einblick in drei Entwicklungsstufen der Bibliothek. Der Katalog F dient lediglich als Ergänzung zu den Angaben, die bereits in C und D zu finden sind und listete Bände auf, die am 1. Januar 1656 in einem Schrank im unteren Schatzkammer bzw. im kleinen Schreibzimmer eingestellt worden waren. Erstaunlicherweise finden sich unter den 65 in diesem Verzeichnis aufgelisteten Bänden auch 12, die bereits in C, B und D aufgenommen worden waren. Es handelt sich dabei allerdings meist um Werke, die in mehreren Ausgaben erschienen sind (Nr. 389, 390, 412, 422, 390/434), es kann also sein, dass Batthyány auch die Neuauflagen erworben hatte. In manchen Fällen lässt sich nicht eindeutig feststellen, ob es sich um identische Werke handelt (Nr. 394, 397, 436), in zwei Fällen wiederum dürfte dies unbestritten sein (Nr. 419, 425).

In Katalog F wurden auch Werke aufgenommen, die eindeutig bereits vor 1650 in den Besitz Batthyánys gelangt waren. Eines davon war das Grammatikbuch des Franz Batthyány (Nr. 416), weiters ein 1583 in Antwerpen erschienener Band mit dem Titel "Rarium aliquot stirpium" von Carolus Clusius. Der Anhang mit dem Titel "Stirpium nomenclator Pannonicus" erinnert an den Besuch des Verfassers in Güssing, muss demnach dem Großvater Adams, Balthasar Batthyány gehört haben (Nr. 438). In einigen Fällen versah der Verfasser des Verzeichnisses die Titel mit dem Vermerk "alt". Hiezu zählt beispielsweise ein Arzneibuch: "Magyar orvosságos régi keönyv" (Nr. 415), das mit dem zwischen 1582-1586 in Güssing erschienenen Werk des Gregor Frankovics identisch sein dürfte, weiters ein "Magyar Manuale" (Nr. 424), bei dem es sich vermutlich um das 1614 erschienene Werk des Balthasar Zólyomi Perinna handelt, und zwei religiöse Werke, "Az Istennek félelmére való intés" (Nr. 425) und ein "Régi Imádságos keonyveczke" (Nr. 426). Letztgenanntes konnte nicht identifiziert werden. All diese Bände waren in das kleine Schreibzimmer gelangt. Das Aufscheinen alter Bestände im Katalog F bedeutet demnach, dass es sich bei den neu erfassten Bänden nicht unbedingt um Neuzugänge handelte, sondern auch um Titel, die im Zuge von räumlichen Umorganisierungen der Bestände an einem neuen Platz aufgestellt worden waren.

Den obigen Annahmen widerspricht lediglich der Katalog E aus dem Jahr 1654. In ihm wurden nur die 1644 erfassten 111 Positionen, erweitert durch drei neue, angeführt, wohingegen C und D bereits von 244 Positionen unterrichteten. Dies lässt darauf schließen, dass die Verfasser des Katalogs E nicht wirklich vor Ort mit den Beständen arbeiteten, sondern lediglich den alten Katalog als Grundlage benutzten. Die in E befindlichen inhaltlichen Beschreibungen sind meist vollkommen identisch mit denen des Katalogs B. Hätten die Verfasser die Bände tatsächlich in die Hand genommen, wären ihnen wohl auch die fehlenden Exemplare aufgefallen. Als Ergebnis ihrer Kopierarbeit scheint in dem Katalog beispielsweise der Guevara-Band, der an Peter Zrínyi verschenkt worden war (Nr. 80), auf, obwohl er ja nicht mehr vorhanden war. Hätten sie nicht den Katalog des Jahres 1644 abgeschrieben, wäre dieser Titel wohl nicht mehr aufgenommen worden.

Einen noch deutlicheren Hinweis darauf liefert die ungarische Koranübersetzung, die an "Pater Káldi" verschenkt worden war (Nr. 138), neben deren Titel in Katalog E auch tatsächlich vermerkt wird, sie sei "Peter" Káldi überlassen worden. Peter Káldi war um 1650 Vizegespan des Komitats Eisenburg und muss sich mit Sicherheit häufig am Hofe der Batthyány aufgehalten haben. Meiner Meinung nach beweist dies, dass dem Verfasser des Katalogs E ein Abschreibfehler unterlaufen ist. Im Jahre 1654 war ihm Pater Káldi vermutlich kein Begriff mehr, umso mehr hingegen Peter Káldi, der Vizegespan. So wurde in seiner Abschrift aus Pater Káldi Peter Káldi. Es ist anzunehmen, dass Peter Káldi die ungarische Koranübersetzung niemals in der Hand gehabt hat und Pater Káldi diese schon vor 1644 aus Güssing mitgenommen hatte.

Obwohl der Verfasser das unaktuelle Verzeichnis B kopierte, ergänzte er es durch drei neuere Bände, die er zur richtigen Sachgruppe hinzufügte. Es handelt sich dabei um den fünften und sechsten Band des Theatrum Europaeum (Nr. 384 und 385), obwohl in Katalog E (B folgend) nur der erste und der zweite Band dieses Werkes erfasst worden waren (Nr. 60), der dritte und der vierte nicht. Hingegen finden wir die ersten vier Bände in Katalog D des Jahres 1653 (Nr. 298-391). Auch der Band "Fekete Csapában keöttettet aranyos keönyv, mellybe[n] az urak kepei vannak", bei dem es sich vermutlich um eine zwischen 1646 und 1652 herausgegebene Porträtsammlung des Elias Widemann handelt (Nr. 387), wurde aufgenommen. Mit Ausnahme dieser drei Bände können wir den Katalog E als veraltet betrachten und somit feststellen, dass er nicht den damaligen Buchbestand der Batthyány-Bibliothek wiedergab.

Fünf der sechs Verzeichnisse weisen ein einheitliches Schriftbild auf, so dass man vermuten könnte, die fünf letzten seien von ein und dem selben Schreiber verfasst worden, der mehrere Schrifttypen beherrschte (dies bestärkt obige Vermutung, E sei lediglich eine Kopie von B, der Verfasser von E dürfte also eines seiner früheren Verzeichnisse vervielfältigt haben). Das Schriftbild des Katalogs A weicht von den übrigen ab, folgt aber in der Erfassung der einzelnen Werke gleichen Prinzipien. Meist wird neben den einzelnen Positionen nur ein ungefährer Titel angegeben (dieser könnte der Aufschrift auf dem Buchrücken entsprochen haben), häufig - vor allem bei deutschen Büchern - wurde der Inhalt des Buches beschrieben. Diese Ungenauigkeiten erschweren die Identifizierung der einzelnen Titel bzw. machen sie häufig unmöglich. Die fremdsprachigen Titel wurden oft ins Ungarische übersetzt, die Verfasser nur in einzelnen Fällen erwähnt, vor allem wenn es sich um bekannte Persönlichkeiten handelte, wie Peter Pázmány, Martin Luther, Georg Káldi, Johann Kitonich und Albert Szenci Molnár.

Die Originalsprache des Werkes wurde nahezu immer angegeben, der Einband beschrieben und vermerkt, ob es sich um eine Handschrift handelte. Der Schreiber - dies gilt vor allem für den Katalog A - fasste häufig mehrere Bände unter einer Position zusammen.

Die Kataloge enthalten auch Informationen über den Standort der Bibliothek. Der früheste Katalog A aus dem Jahr 1642 weist auf seinem hinteren Einbanddeckel lediglich eine Angabe auf, wonach die erfassten Bände sich in einem Schrank in Güssing befanden. Da nahezu sämtliche Positionen aus A auch in B zu finden sind, kann man annehmen, dass es sich um dieselbe Sammlung handelte. Über B wissen wir, dass die in ihm erfassten Bücher in den äußeren Arkaden der oberen Schatzkammer aufgestellt waren. Aus den Katalogen C und D geht hervor, dass die Bestände spätestens 1651/53 aufgeteilt worden waren, wobei ein Teil in oben erwähnter Schatzkammer verblieb (D), der andere Teil hingegen in einem schwarzen Schrank (C). Wir wissen nicht, wo letzterer aufgestellt war.

Batthyánys Bücher dürften sich demnach um 1656 in Güssing an drei Orten befunden haben: in der oberen Schatzkammer, die vor 1654 mit einem neuen schwarzen Schrank ausgestattet worden war, in der unteren Schatzkammer - vermutlich ebenfalls in einem schwarzen Schrank - sowie in einem Schrank im kleinen Schreibzimmer.

Der Büchersammler Adam Batthyány

Durch den Vergleich der sechs Bücherverzeichnisse des Adam Batthyány können wir nicht nur Einblick in seine Gewohnheiten als Sammler gewinnen, sondern auch das Anwachsen der Sammlung selbst beobachten und analysieren. Folgende Darstellung soll dies verdeutlichen:

164216441651/16531656
A.B.(=E.)D.+C.D.+C.[+E.]+F.
29 Titel111 Titel143+101=244 Titel143+101[+3]+65=311 Titel
41 Bände120 Bände122+102=224 Bände122+102[+3]+129=356 Bände

Das Verzeichnis des Jahres 1641 weist 41 Bände auf (davon drei Handschriften aus dem Archiv), die hauptsächlich historischen Inhalts waren. Darunter sind keine Erzählungen zu verstehen, sondern vor allen Dingen deutsche Chroniken, die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit aufarbeiteten. Hierzu zählten beispielsweise das Theatrum Europaeum (Nr. 2), Meteranus Novus (Nr. 1) bzw. Inventarium Sveciae (Nr. 3) und einige kleinere Werke. Batthyány schaffte auch die ungarischen Geschichtsbücher des Bonfini und Istvánffy an (Nr. 7-8) sowie zwei genealogische Beschreibungen der Habsburger (Nr. 5) und mehrere Wappenbücher (Nr. 16, 22, 25), die Aufschluss über seine politische Orientierung um die 30-er Jahre geben. Aber auch die Bücher "anderer Art" (mas felle keönyvek), sind politischen Inhalts: Werke von Stephan Werbõczy und Johann Kitonich (Nr. 9), daneben geographische Bücher wie Ortelius' Theatrum Orbis Terrarum und ein Band des Civitates Orbis Terrarum von Braun-Hogenberg (Nr. 26), zwei militärwissenschaftliche Werke, ein staatswissenschaftliches Werk (Nr. 23, 27), und zwar Horologium principium des Antonio Guevara, in lateinischer Sprache (Nr. 11). Es befand sich allerdings unter den Werken auch ein "Spielbuch" des Otto Melander (Nr. 12) und Johann Colers Hausvaterbuch über die Führung eines Haushaltes, über den Gartenbau, Ackerbau, die Lebensmittel und Heilkunde, welches auch Nikolaus Zrínyi besessen hatte (Nr. 28). Was auffällt, ist das Fehlen jeglicher religiöser Literatur im Verzeichnis des Jahres 1642, wohingegen diese den Hauptbestandteil der späteren Buchsammlung Adam Batthyánys ausmachte. Möglich ist auch, dass Batthyány diese Werke im Jahr 1642 an einem gesonderten Ort aufbewahrte und sie nicht erfassen ließ.

Der Katalog des Jahres 1644 bietet Einblick in die Prioritäten der Lektüre Batthyánys. Die Einteilung erfolgte nach folgenden Sachgebieten.

1. Bücher zu biblischen Themen (18 Bände);
2. Gebetbücher (11 Bände);
3. Geschichtswerke (31 Bände);
4. Bildbände (12 Bände);
5. Lateinische und deutsche Medizinbücher (28 Bände);
6. Gesetzbücher (9 Bände);
7. Lehrbücher (6 Bände), weitere Werke ("Item", 5 Bände).

Diese Einteilung nach Sachgebieten könnte sogar von Adam Batthyány selbst stammen. Der Katalog trägt zwar nicht seine Handschrift, wie wir aber oben sahen, finden sich in ihm mehrere Anmerkungen, die in der ersten Person verfasst wurden (Nr. 38, 80). Jedenfalls spiegelt die Einteilung einerseits die traditionelle, aus dem Mittelalter stammende Systematik, andererseits aber die privaten Interessensgebiete des Sammlers wider. In den mittelalterlichen Sachkatalogen befindet sich die biblische Literatur immer an erster Stelle, ihr folgen theologische Werke, Poetik, Grammatik und Geschichte. Genau dieselbe Einteilung finden wir im Katalog des Jahres 1644: die ersten beiden Positionen bilden biblische Schriften und Gebetbücher, darauf folgt die weltliche Literatur. An erster Stelle stehen die von Batthyány als sehr wichtig eingestuften Geschichtsbücher, die Bildbände, medizinischen Werke, Gesetzbücher und Lehrbücher.

Hier muss angemerkt werden, dass in den ersten beiden Gruppen Batthyánys Gebetbücher nicht zu finden sind, denn unter Punkt eins wurden neben den diversen Bibelübersetzungen theologische Streitschriften und Postillen erfasst, unter Punkt zwei deutsch- und tschechischsprachige Gebetbücher, die auf Grund ihrer Sprache vermutlich nicht von Adam Batthyány eingekauft worden waren, sondern aus dem geerbten Besitz seiner Mutter stammten. Weiters ist zu bemerken, dass nur einige der unter Punkt eins und zwei aufscheinenden Werke dieses Katalogs im Katalog des Jahres 1642 bereits erfasst worden waren. Im Gegensatz dazu findet sich ein Großteil der unter Gruppe drei erfassten Geschichtswerke in beiden Katalogen (darunter interessanterweise die erwähnten Bände Melanders und Colers sowie ein deutsches Würfelspielbuch). Unter der Kategorie Bildbände finden wir die unterschiedlichsten Werke: Peter Révais Werk über die ungarische Krone (Nr. 94), ein Werk über Gartengestaltung (Nr. 91), eines über Städte und Burgen (Nr. 90). Ein einheitliches Bild ergeben die in Gruppe fünf aufgelisteten lateinischen und deutschen Medizinbücher, die ähnlich den Gebetbüchern vermutlich der Sammlung Eva Popels entstammten. Die unter Gruppe sechs befindlichen Gesetzbücher besaß Batthyány zum Großteil 1642 schon. Unter der Gruppe sieben findet man verschiedenste Lehrbücher, vor allem Wörterbücher, aber auch ein Deutschbuch für Köche (Nr. 135), dessen Aufnahme unter dieser Abteilung mit dem Argument, es diene dem Kochunterricht, gerechtfertigt wurde.

Insgesamt enthält der Katalog des Jahres 1644 120 Bände (davon 14 medizinische und 4 weitere Handschriften). 39 der 120 Bände hatten Eva Popel gehört, 34 waren bereits im Katalog des Jahres 1642 aufgenommen worden. Die restlichen 47 Bände dürften Neuanschaffungen gewesen sein oder teilweise aus Beständen der Familie in die Sammlung Batthyánys übergegangen sein. Einige der Werke, so z. B. die Memoiren Sigismund Herbersteins (Nr. 70) oder Luthers Bibelübersetzung (Nr. 41) hatten vermutlich Balthasar oder Franz Batthyány gehört.

Wir wissen nicht, ob die Bücher tatsächlich nach dieser Systematik aufgestellt waren oder nur im Katalog so geordnet wurden. Die 1651/53 verfassten Kataloge erfassen dieselben Bände nicht mehr nach Sachgebieten, sondern nach ihrer Aufstellung und - der allgemeinen Praxis entsprechend - nach ihrer Größe. Diese beiden Kataloge beinhalten 224 Bände (davon 11 Handschriften), von denen 103 bereits 1642 bzw. 1644 erfasst worden waren. Der Zuwachs beträgt demnach nahezu 100 Prozent.

Die Neuanschaffungen können in vier Gruppen eingeteilt werden. Einerseits die Gruppe der Drucke, die neu erschienen waren, das heißt nach 1644, zumindest aber in den frühen 40-er Jahren, und dies vor allem in Ungarn oder Österreich. Darunter befanden sich die unterschiedlichsten Texte, beginnend bei Gebetbüchern über Leichenpredigten bis zu Friedensvertragstexten. Einen großen Teil dieser Bände bekam Batthyány von Bekannten geschenkt: von Nikolaus Zrínyi (Nr. 179), Nikolaus I. Esterházy (Nr. 194) oder Michael Veresmarty (Nr. 210 und 211).

Die zweite Gruppe, die sich zum Teil mit der ersten deckte, bestand aus Gebetbüchern. In dem Verzeichnis des Jahres 1651 (das auch Bände kleineren Formats beinhaltet), befindet sich neben ungarischen eine ganze Reihe deutscher Gebetbücher. Interessanterweise befand sich keines dieser Werke in den früheren Katalogen (mit Ausnahme der von Eva Popel stammenden deutschen und tschechischen Gebetbücher). Es ist unwahrscheinlich, dass Adam erst nach 1644 begonnen haben sollte, Gebetsbücher zu sammeln. Wie bereits oben erwähnt, dürften diese vor 1651 an einem eigenen Ort aufgestellt gewesen sein, beispielsweise in Batthyánys Schlafgemächern, weswegen das Verzeichnis von 1644 sie nicht auflistete.

Zur dritten Gruppe der nach 1644 angeschafften Werke gehören jene großformatigen Geschichtsbücher oder erdkundlichen Ausgaben, die Batthyány früher schon gesammelt hatte. So schaffte er auch nach 1644 neuere Ausgaben des Theatrum Europaeum an (Nr. 300, 301, 385, 386), aber auch neuere Werke, wie den vierbändigen Blaeu-Atlas (Nr. 284-287) bzw. die zweibändige Topographia von Zeiller-Merian (Nr. 360-361).

Die vierte Gruppe umfasste jene Bände, die Batthyány im Zusammenhang mit seiner Bautätigkeit anschaffte. Hierher gehörten die Stilbücher sowie die Bände über Gartengestaltung. Die einzelnen Gruppen lassen sich umfangmäßig natürlich nicht miteinander vergleichen, da beispielsweise die populären kleinformatigen und billigen Gebetbücher in wesentlich größeren Mengen angeschafft wurden als die im Allgemeinen großformatigen historischen Werke und die noch teureren Architekturbücher (der Bestand an historischen Büchern überstieg die Zahl 30 nicht, die der Architekturbücher blieb unter 10).

Eine ähnliche Beobachtung können wir hinsichtlich der im Jahr 1656 erstellten Verzeichnisse machen. Die zwischen 1653 und 1656 neu hinzugekommenen Bände wurde hier gleichsam wie Serien erfasst, unter 65 Positionen insgesamt 129 Bände, darunter sechs Handschriften und sechs unbetitelte Bände. Eine Änderung ist nur in Bezug auf die Zuwächse aus vermutlich älteren Familienbeständen bzw. aus den eigenen Ausgaben festzustellen: Deren Dubletten bewahrte Batthyány im Schrank des kleinen Arbeitszimmers auf (das Verzeichnis enthält jeweils 22 Predigten Malomfalvays und Talliáns, 9 Predigten Széchényis und jeweils 2 Exemplare der Werke Lelki kard und Keresztyen Seneca).

Wollen wir also den Gesamtbestand der Sammlung Batthyánys ermitteln, müssen wir von den Verzeichnissen der Jahre 1651, 1653, 1656 (und zum Teil 1654) ausgehen, die insgesamt 356 Bände auflisten. Es gibt allerdings weitere Angaben zu Werken, die sich im Besitz Batthyánys befunden haben müssen. Es handelt sich dabei vor allen Dingen um Kalendarien und kleinere Drucke (Nr. 443-478). Rechnen wir diese zu obiger Zahl hinzu und gehen davon aus, dass Batthyány auch nach 1656 noch neuere Bücher anschaffte, kann der Umfang seiner Bibliothek in seinem Todesjahr 1659 auf rund 400 Bände geschätzt werden. Teile davon waren wie erwähnt Geschenke, andere hatte er in Wien, Preßburg, Graz oder Mariazell gekauft. Er betraute manchmal seine Dienerschaft mit Büchereinkäufen, hatte aber auch in diesen Fällen eine genaue Vorstellung über seine Wünsche. Ein Brief, den Georg Pethõ am 21. März 1641 von Wien aus an Batthyány schrieb, gibt beispielsweise detaillierten Einblick in diese Art von Buchkäufen. Aus diesem Dokument geht hervor, dass Batthyány einerseits genau festlegte, was einzukaufen war, andererseits ausgefallene Wünsche hatte. Gleichzeitig empfiehlt Pethõ seinem Herrn Werke wie einen neuen deutschen Geschichtsschreiber, da er weiß, dass Batthyány Bücher dieser Art sammelte. Das Bücherverzeichnis beweist allerdings, dass Batthyány mit Ausnahme Adam Contzens Werk Politicorum libri decem (Katalog 1653, Nr. 294) kein einziges der von seinem Diener vorgeschlagenen Bücher bestellte.

Batthyány erhielt nicht nur Buchgeschenke, er schenkte eigene Werke weiter oder schaffte Werke mit der Absicht an, sie zu verschenken. Aus Michael Lónyis mehrfach zitiertem Brief ist herauszulesen, dass Batthyány um 1633/34 zwei ungarische Bibelausgaben (vermutlich die des Georg Káldi) aus Preßburg nach Hause brachte, die er einerseits Lónyi, andererseits Emmerich Ivány, dem evangelischen Hofmeister zugedacht hatte (Nr. 445). In einer Kaufabrechnung vom Februar 1636 findet sich ebenfalls der Hinweis, Batthyány habe ein "Dekretom" gekauft und es weitergeschenkt (Nr. 449). 1646 kaufte er für Kaspar Szúnyogh - allerdings wahrscheinlich nicht als Geschenk, sondern in dessen Auftrag - in Wien vier Bände des Theatrum Europaeum und ließ diese in Ödenburg binden.

Es hat den Anschein, als hätte Batthyány seine eigene Bibliothek auch durch Bestände einiger seiner Familiares vermehrt, wie dies z.B. aus dem in Steinamanger erstellten Nachlassverzeichnis des Güssinger Verwalters Paul Festetich vom 26. November 1640 hervorgeht. Darin wird vermerkt, der "gnädige Herr" habe ein Dekretum, ein Dictionarium sowie einen Cicero an sich genommen.

Auch die Bibliothek des Hofmeisters Emmerich Iványi ging 1649 an Batthyány über. Lorenz Poroszlai hatte Iványi am 11. August 1638 aus Tokaj geschrieben, er übersende ihm ein Werk des Philippus Kegelius, Tizenkét idvösseges elmelkedés, und ihm ein Postillenbuch des Peter Alvinci versprochen. Nun fällt auf, dass beide erwähnten Werke in den späteren Bücherverzeichnissen zu finden sind (Nr. 225, 418, 413). Den Zusammenhang erklärt vielleicht jener Brief aus Güns (Kõszeg) vom 30. September 1649, also knapp vor Iványis Tod verfasst, in dem er Batthyány offensichtlich erneut um die Herausgabe seiner Truhe bat. Es ist anzunehmen, dass sich in dieser Truhe neben den Büchern Iványis seine Handschriftensammlung sowie seine Briefe befanden, die der Sammler Batthyány nicht zurück erstattete, sondern seiner eigenen Bibliothek und seinem eigenen Archiv einverleibte.

Leider blieben von der Buchsammlung Batthyánys nur ein prunkvoll gebundener Kalender, der ihn als Besitzer ausweist (Nr. 480) und einige kleinere Druckschriften, vor allem Nachrichtenblätter und Flugblätter, erhalten, die sich unter den vermischten Schriften des Familienarchivs befinden (Nr. 180, 480-490). Von den erwähnten Beständen trägt lediglich der Kalender eine von Batthyány stammende Eintragung, alle anderen Werke sind ungebunden. So gibt es keinerlei Hinweise darauf, wie häufig der Besitzer die Sammlung überhaupt in die Hand genommen hatte. Wir wissen allerdings, dass er auch diejenigen Bände, die nicht erhalten blieben, sorgsam binden ließ, wovon mehrere Rechnungen Zeugnis geben. So notierte er am 12. Februar 1636, er habe zwei Werke binden und für zwei weitere Hüllen herstellen lassen und dafür 4 Taler bezahlt. Im Sommer 1641 war ein Grazer Buchbinder in Güssing tätig, der für seine Arbeit 10 Gulden sowie Versorgung und einen Wagen nach Graz erhielt.

In Bezug auf die sprachliche Vielfalt der Bücher Batthyánys finden wir in seiner Sammlung in nahezu gleicher Anzahl lateinische, deutsche und ungarische Werke, weiters einige italienische, tschechische Bücher, vermutlich ein französisches Werk sowie einige zweisprachige Bände, vor allem natürlich Wörterbücher. Die tschechischen, deutschen und französischen Bände hatten vermutlich Eva Popel beziehungsweise Batthyánys Großvater gehört. Adam selbst war dieser Sprachen nicht oder nur unvollständig mächtig, wie auch das Lateinische nicht unbedingt seine Stärke war.

Vergleichen wir die Sammlung Adam Batthyánys mit anderen zeitgenössischen Beständen, so dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass ihm auch die Familienbibliothek zur Verfügung stand, was zur Folge hatte, dass er die Bestände in so manchen Disziplinen nicht ausweiten musste (dies betraf unter anderem die antiken Schriftsteller und die Rechtswissenschaften). Die zwei Sammlungen zusammen nahmen sicher den bedeutendsten Platz in der Rangordnung ungarischer hochadeliger Bibliotheken jener Zeit ein. Dies gilt auch noch für die Zeit nach 1649, als die Güssinger Franziskaner einen Teil der Bestände übernommen hatten. Allein die Werke, die Batthyány selbst zu Lebzeiten gesammelt hat, stehen mengenmäßig über dem Durchschnitt seiner Zeit. Er gelangte zwar weder qualitativ noch umfangmäßig an die Sammlung Nikolaus Zrínyis in Tschakaturm (Csáktornya) oder Franz Nádasdys in Pottendorf heran, vergleicht man seine Bibliothek jedoch mit der des Nikolaus Pázmány in Sokolnitz (Mähren) oder des Stephan Csáky in der Zipser Burg, muss man feststellen, dass Batthyány den beiden nicht nachstand (dies trifft vor allem auf die historische Sammlung zu). Auffallenderweise fehlen aus seiner Sammlung lateinische, theologische und philosophische Werke, weiters die sogenannten "libri scholastici" (die im Unterricht verwendeten lateinischen Autoren, Wörterbücher, Grammatiken). Letztere musste er wohl nach 1651 anschaffen, als die Erziehung seiner Söhne einsetzte. Die Ursache für diesen Mangel dürfte sprachliche Unkenntnis gewesen sein, aber auch damit zusammenhängen, dass Werke dieser Art in großer Zahl in der Familienbibliothek vorhanden gewesen sein mussten. Die Neuanschaffung war nicht zwingend nötig.

In manchen Fachgebieten scheint Batthyány ein bewusstes sammlerisches Konzept verfolgt zu haben. Den Quellen zufolge schaffte er vor allem zeitgenössische deutsche historische Werke sowie Gebetbücher an. Architekturbände waren ihm ebenfalls ein Anliegen. Die Vorliebe für Geschichte entsprach dem Zeitgeist. Für ein ähnliches Interesse an Architektur fanden wir bislang unter den ungarischen hochadeligen Buchsammlern keinerlei Hinweise.

Batthyány besaß nahezu sämtliche verfügbaren ungarischen Gebetbücher seiner Zeit - die protestantischen inbegriffen, aber auch eine Vielzahl deutscher Werke dieses Genres. Er hatte demnach genug Literatur zur Verfügung, als er sich daran machte, sein eigenes Gebetbuch Lelki kard (Nr. 401) zusammenzustellen und 1654 herauszugeben. Zahlreiche Quellen geben uns genaue Hinweise auf seine Wünsche, das Werk binden zu lassen (Nr. 468 und 475), ja auch darüber, dass er sich handschriftliche Gebetsliteratur kopieren ließ. 1655 beauftragte er einen seiner Schreiber, Sigismund Beke, Gebete abzuschreiben und in einem Band zusammenzufassen.

Batthyány sammelte diese Gebetbücher nicht nur, er benützte sie auch, manche nahm er sogar auf seine Reisen mit. Ein Sündenregister aus dem Jahr 1657 belegt dies. Batthyány merkt darin unter anderem an, er habe beispielsweise unterlassen, die Gebete aus dem Buch zu verrichten. 1637 wurden zehn Bände in der Burg zu Rechnitz inventarisiert, die sich in Batthyánys Schlafzimmer zusammen mit einem viereckigen kleinen Tisch, "sraiptis", und einer zwei kleinen schwarzen Kisten befunden hatten. Es dürfte sich auch bei diesen Werken um Gebetbücher gehandelt haben. Demnach scheint es sich nicht bloß um einen ikonographischen Topos zu handeln, dass ein Gemälde aus den Beständen der Güssinger Franziskaner den aufgebahrten Adam Batthyány mit einem kleinen schwarzen Gebetbuch in den Händen darstellt.

Batthyány betrachtete Bücher durchaus von deren praktischen Seite her. Er kaufte Architekturbücher, um von den Meistern gleichsam "unabhängig" zu sein und interessierte sich für theologische Literatur lediglich, um daraus praktischen religiösen Nutzen zu ziehen. Die historischen Bücher dürften ihm - wie auch seinem Freund Nikolaus Zrínyi - dazu gedient haben, einschlägige Probleme bewältigen zu lernen. Im Unterschied zu Batthyány las Zrínyi allerdings römische und italienische Geschichtsschreiber, Batthyány das einem breiteren Publikum zugedachte Theatrum Europaeum und ähnliche Druckwerke.

Die Leser der Sammlung

Darüber, wer außer Adam Batthyány die Bücher der Güssinger Bibliothek gelesen haben mag, stehen uns nur wenige Quellen zur Verfügung. Zu den Benützern dürften vermutlich Vertreter des Hochadels gehört haben, denen Batthyány Bücher borgte oder weiterschenkte - wie zum Beispiel Peter Zrínyi (Nr. 80). Solche Buchgeschenke dürften hingegen rar gewesen sein, scheint doch in den Schenkungslisten Batthyánys, die aus zahlreichen Kleidern und Waffen bestehen, kein einziges Buch auf.

Eine weitere Lesergruppe dürften diejenigen Geistlichen gebildet haben, die dem Hof nahe standen, wie beispielsweise Pater Káldi, Michael Lónyi und die Güssinger Franziskaner. Manche Angaben weisen darauf hin, dass die Verwalter der Bibliothek ebenfalls dieser Berufsgruppe entstammten.

Auch unter den Bediensteten des Hofes gab es einige, die die Bücher ihres Herren lesen durften oder gar mussten. Am Hofe Nikolaus Esterházys war es Brauch, dass sich Pagen vor und nach den Mahlzeiten Geschichten vorlasen, die ihnen der Herr bereitgelegt hatte. Ob dies auch bei den Batthyány der Fall war, kann nicht belegt werden, sicher müssen jedoch die Schreiber die Bibliothek benützt haben, wie zum Beispiel Stephan (vermutlich Tót), der laut Aufzeichnungen Michael Lónyis den Istvánffy-Band der Sammlung las. Ein weiterer Liebhaber von Büchern war der Schreiber Sigismund Beke. Es gibt zwar keine Quellen, die unmittelbare Zusammenhänge zwischen seiner Lektüre und Batthyánys Sammlung nachweisen könnten, allerdings finden sich acht seiner Bücher unter den Beständen der Güssinger Franziskanerbibliothek, vor allem katholische Streitschriften. Es ist anzunehmen, dass er sie selbst dem Orden geschenkt hat, und zwar einen Teil vor 1646, den zweiten erst nach 1660.

Die Franziskaner von Güssing besaßen zwar eine eigene Bibliothek, gehörten aber dennoch zum Benutzerkreis der Sammlung Batthyánys. Sie selbst begannen bereits nach ihrer Niederlassung 1641 Bücher anzuschaffen, die sie für die Ausübung ihrer Tätigkeit als Geistliche dringend benötigten. Die Statuten des Ordens vom Jahre 1659 sahen zudem vor, dass der Vorsteher den Möglichkeiten entsprechend Bücher anzuschaffen habe. In Gebieten, in denen die Mehrzahl der Einwohner protestantischen Glaubens war - wie im Falle Güssings - mussten die Ordensbrüder die aus dem Mittelalter stammende Weisheit "claustrum sine armario quasi castrum sine armamentario" besonders ernst genommen haben.

Die Franziskaner besorgten die Bücher zum Teil selbst, wie dies eine 1530 gedruckte Bibelkonkordanz, die laut Eintrag der Vorsteher Klement Babindeli 1641 kaufte, und weitere zwischen 1647 und 1650 angeschaffte Bände, die Einträge des Guardian Franz Tallián tragen, beweisen.

Wir kennen zwei Bände, die laut Datumseintrag bereits 1643 dem Kloster gehört haben (eines davon ist Pierre de Besses Heraclitus Christianus in einer Kölner Ausgabe des Jahres 1614, das zweite ein römischer Katechismus in einer Antwerpener Ausgabe des Jahres 1619), ein Verzeichnis vom 11. November 1646 weist allerdings bereits einen Besitz von 20 Bänden nach. Eines der Werke hatte früher dem Franziskanerkloster in Raab gehört, einen weiteren Predigtband hatte der Eisenburger Domherr Franz Folnai dem Kloster geschenkt, vier Bände stammten von Sigismund Beke. Später erhielt das Kloster weitere Buchgeschenke vor allem von katholischen Priestern wie dem Güssinger Pfarrer Matthias Kanizsai oder vom Pfarrer von St. Nikolaus, Matthias Turkovich.

Einen Großteil der Bestände beschaffte allerdings Adam Batthyány selbst. In dieser Angelegenheit richteten die Franziskaner mehrere Briefe an ihn. Die erste Zusammenstellung von Buchwünschen stammt aus dem Jahre 1644 und wurde von einem unbekannten Ordensbruder (vermutlich handelte es sich dabei um den damaligen Vorsteher Bernardin Scheffner) geschrieben. Die Liste besteht aus 25 Titeln, zum Großteil liturgische Bücher. Im Mai 1647 wurde das Kloster zu einem Konvent umgewandelt. Der Vorsteher Benedikt Szombathelyi ersuchte nunmehr erneut um Aufstockung der Buchbestände. Batthyány kaufte die Werke im April 1648 beim Buchhändler Sebastian Haupt in Graz. Laut Archivinventar des Jahres 1648/49 dürften die Werke antiquarisch erstanden worden sein. Anscheinend war die Güssinger Bibliothek das erste Mal im Jahr 1661 geordnet worden, erhielten doch sämtliche bis dahin angeschafften Bände mit diesem Jahr den Besitzvermerk "Conventus Németuyvariensis 1661".

Über das Schicksal der Batthyány-Bibliothek

Über das Schicksal der Bücher Adam Batthyánys nach dem Tod ihres Besitzers wissen wir praktisch ebensowenig, wie über jenen Teil der Bibliothek Balthasar Batthyánys, der im Besitz der Familie verblieben war.

Im Sommer 1684, zu Beginn der Befreiungskriege gegen die Türken, verlegte der 22-jährige Enkel Adam Batthyányis, Adam II., den Hauptsitz der Familie nach Körmend, sodass nach dem Umbau zu Beginn des 18. Jahrhunderts das Schloss von Körmend über zwei Jahrhunderte hindurch dem herzöglichen Zweig der Familie Batthyány als Hauptresidenz dient. Es scheint, dass auch sehr rasch eine Bibliothek in Körmend eingerichtet wurde. Der Verwalter von Körmend, Mihály Mihályfai, schrieb nämlich am 11. Mai 1688 an seinen eben die Belagerung von Stuhlweissenburg anführenden Herrn: "Nach dem Befehl Euer Gnaden habe ich historische Bücher gesendet, und zwar Thesaurus Bellicus, Cornelius Tacitus, Vitam Stephani Regis Poloniae et Libr[um] Joannis Cluveri. Wir haben mit Herrn Rohonczi auch den Barclaius in den Stuben und in der Bibliothek gesucht, aber es wurde nirgendwo gefunden." Daraus ist also ersichtlich, dass bereits 1688 eine Bibliothek in Körmend existierte.

Es ist zumindest gesichert, das die Familie zu Beginn des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit anderen Besitztümern auch die Bibliothek (in die sie damals schon die Bücher Adam Batthyánys eingegliedert hatten) nach Körmend brachten, wo die Bibliothek im Jahre 1945 von der schrecklichen, bis heute in Erinnerung bleibenden Zerstörung des Schlosses durch die russische Armee betroffen war.

Über den Grad der damaligen Zerstörung der Bibliothek gibt es einigermaßen widersprüchliche Berichte. Am 7. August, als die durch das Ministerium entsandte Kommission erstmals Körmend besichtigte, erfuhr diese, dass die Bibliothek "Feuer, Regen und Raub zum Opfer gefallen war". In dem Bericht nach einer neuerlichen Inspektion am 1. September hingegen steht zu lesen, dass der Bibliothekssaal glimpflich davongekommen war. Es ist möglich, dass hier von zwei verschiedenen Bibliotheken die Rede ist. Die erste, in der auch die alten Bücher untergebracht war, ist zugrunde gegangen, die zweite hingegen, in der sich hauptsächlich die Bücher Karl Batthyány-Strattmanns befanden, blieb erhalten.

Jener erhaltene Teil der Bibliothek, der bis dahin in dem mit Fresken verzierten Bibliothekssaal im Hauptgebäude stand, wurde am 31. August, zwei weitere Teile im Laufe des September nach Budapest überführt und, nach dem die Ungarische Nationalbibliothek (Országos Széchenyi Könyvtár) diese Bücher nicht unterbringen konnte, im Ungarischen Staatsarchiv (Magyar Országos Levéltár) deponiert, wo sie bis 1947 verblieben. Zu diesem Zeitpunkt ersuchte das Museum für angewandte Kunst (Iparmûvészeti Múzeum) darum, die Bibliothek in den Bücherschränken der zeitgenössischen bischöflichen Sommerresidenz von Sümeg aufstellen zu dürfen, welche leer im Turmzimmer des Museums standen. So gelangte dieser Teil der Bibliothek in das Museum für angewandte Kunst. Diese Batthyány-Strattmann-Bibliothek genannte und bis heute nicht komplett aufgearbeitete Sammlung enthält jedoch keine Bücher, über die wir sicher sagen können, dass sie sich schon vor 1690 im Besitz der Familie Batthyány befanden. Unter ihnen befinden sich schon Bände wie beispielsweise das Buch Peter Révays über die ungarische Krone, eine Basler Bonfini-Ausgabe von 1568 oder zwei deutsche Bücher zur Pflanzenkunde aus 1654 und 1656, diese waren jedoch so allgemein verbreitete Werke, dass sie auch von Karl Batthyány-Strattmann im 18. Jahrhundert erworben worden sein konnten.

Aus der Bibliothek von Körmend indessen konnten auch schon vor 1945 Bücher entfernt worden sein. So zum Beispiel von Alexander Apponyi in die Ungarische Nationalbibliothek, bzw. fanden sich auch in der Bibliothek von Julius Todoreszku einige Bücher mit dem Besitzzeichen Balthasar Batthyánys. Ebenso gelangten einige Teile der 1945 auseinandergerissenen Bibliothek - sei es durch die verstaatlichte Buchdistribution ebenso wie über den privaten Handel - in unterschiedliche ungarische öffentliche Bibliotheken. Wir wissen ausserdem, dass die wertvollsten Teile der Sammlung von Körmend 1944 von der Familie nach Österreich gerettet wurden. Sollte diese Sammlung einmal für die Forschung zugänglich sein, ist es also durchaus möglich, dass einige Bände aus dem Besitz von Adam Batthyány wieder auftauchen.




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