59. Die Ausgaben der „Cosmographia” von Johannes Honter

Essays in honour of Victor Scholderer. Mainz 1970. 90–105.

Johannes Honter (1498–1549) gehört zu den wenigen ungarländischen Humanisten, dessen Name seinerzeit auch außerhalb seines Heimatlandes bekannt war. Er wurde in Kronstadt (Brassó – Braºov) in Siebenbürgen aus einer deutschen Familie geboren und besuchte ab 1515 die Wiener Universität. Anschließend daran war er in Krakau, wo die Erstausgabe seiner beiden weitverbreiteten Werke (eine lateinische Grammatik and seine Kosmographie) im Jahre 1530 erschien. Später arbeitete er in Basel. Im Jahre 1533 kehrte er in seine Heimatstadt zurück. Hier gründete Honter im Jahre 1539 eine Druckerei, womit er seine pädagogische Tätigkeit unterstützte. Angefangen von den frühen vierziger Jahren beschäftigte er sich bis zu seinem Tode immer mehr mit religiösen Angelegenheiten und galt bald als Führer der Reformation nicht nur in seiner Stadt, sondern allgemein bei den Deutschen (sog. Sachsen) in Siebenbürgen.

Honter war ein echter Polyhistor: Pädagog und Geograph, Theolog und Holzschneider, Philolog und Jurist. In diesem Aufsatz – im Zusammenhang der Ausgaben seiner Kosmographie – werden nur sein Kenntnisse über die Geographie und Holzschnitte berührt.

Während seines Aufenthaltes in Krakau publizierte Honter sein Werk „Rudimentorum cosmographiae libri duo” im Jahre 1530 zum erstenmal. Sein anderes Werk „De grammatica libri duo”, das mit dem obigen parallel erschien, wurde im Trivium (grammatica – dialectica – rhetorica), also in den unteren Klassen als Lehrbuch benützt. Dagegen war seine Kosmographie für das Quadrivium (arithmetica – geometria – musica – astronomia), also für die oberen Klassen bestimmt. Seine Grammatik war gewiß sehr brauchbar, und man kann sie in die lange Reihe ähnlicher Arbeiten anderer Verfasser ohne Schwierigkeiten einreihen. So it es zu verstehen, daß alle seine Ausgaben (etwa zwanzig), die innerhalb von 40 Jahren erschienen, nur in Polen, bzw. in Ungarn gedruckt wurden.

Dagegen war seine Kosmographie sozusagen bahnbrechend. In den Schulen des Mittelalters kann von Unterricht in Geschichte, Geographie, Naturkunde – in ihrem heutigen Sinne – keine Rede sein. Honter legte den Schwerpunkt in seiner Arbeit weniger auf die mathematische Geographie (Astronomie), als auf die physikalische Geographie. Sein Schritt – ein unverkennbares Zeichen des Humanismus – entweckte ein großes Echo.[1] Das Werk erschien – sowohl in Prosa als auch in Versen – noch im 16. Jahrhundert in mehr als dreißig Ausgaben in verschiedenen Ländern Europas. Dadurch ist es zu der meistpublizierten Arbeit eines ungarländischen Verfassers seiner Zeit geworden.[2]

Eben die vielen Editionen führten später in der Fachliteratur zu manchen falschen Angaben. So wird im Folgenden versucht, ein ziemlich klares Bild über die einzelnen Ausgaben der Kosmographie von Honter zu geben.

Die erste Fassung des Werkes besteht aus zwei Teilen (libri = Bücher) und enthält die Grundkenntnisse der damaligen Astronomie, bzw. Geographie zusammengestellt für Schüler.[3] Honter schrieb dazu ein Vorwort „ad Transylvanos”, d. h. an seine teueren Siebenbürger. In diesem klagt er, daß er ferne vom Vaterland, auf vielen Irrfahrten hin- und hergeworfen, wegen der schweren Zwietracht zu Hause nicht heimkehren kann. Er wollte wenigstens durch dieses Zeichen den Freunden seinen gutes Willen beweisen.[4] Der kleine Band der Kosmographie endet mit einem kurzen Register der wichtigsten Städte – und Ländernamen.

Nach Kronstadt zurückgekehrt arbeitete Honter seine Kosmographie um: er setzte den ganzen Text in 1260 Hexameter und ergänzte sie auch inhaltlich. Der erste Teil blieb auch weiterhin die Astronomie, dagegen wurde die Geographie wesentlich erweitert und in zwei Bücher geteilt: einerseits die Beschreibung von Europa, andererseits von Asien und Afrika. Diesen drei Teilen schlossen sich die folgenden Register auch in Versen an: „Animalium et membrorum nomina, Plantarum et fructuum nomina, Rerum artificalium nomina” und „Officiorum et morborum nomina”. Diese zweite Fassung wurde zum erstenmal im Jahre 1541 in Kronstadt gedruckt.[5] Diese Ausgabe war aber vom Verfasser als Provisorium gedacht: zur Betonung stehen am Ende des dritten Buches und der einzehnen Teile des Registers immer unvollendere Zeilen. Honter stellte diese Version nur in wenigen Exemplaren her, die er nicht der Öffentlichkeit, sondern nur seinen Freunden und Bekannten bestimmte. So wollte er ihre Meinung, bzw. ihre Vorschläge zur Korrektion erfahren.

Als es dann soweit war, goß Honter seine Kosmographie in die endgültige Form: er änderte den Text in vielen Fällen und ergänzte ihn mit 106 Zeilen und fügte dazu in Holz geschnittente Karten.[6] So kam seine Kosmographie im Jahre 1542 zum erstenmal in Kronstadt aus der Presse des Verfassers heraus. Diese Fassung war einerseits durch die Verse leichter memorierbar, andererseits unterstützen die Karten wesentlich das Studium der Schüler. Durch diese Umstände kann man den großen Erfolg dieses neuartigen Schulbuches in ganz Europa erklären.

Die Bedeutung der in Holz geschnittenen Karten wird noch dadurch unterstrichen, daß diese von Honter eigenhändig hergestellt wurden. Das wird nicht nur durch sein Monogramm „Coronae MDXLII I. H. C.” (= Ioannes Honterus Coronensis) in der Ecke eines Holzschnittes, sondern auch durch seinen Brief bewiesen, den er am 1. Jänner 1542 an einen anderen ungarländischen Humanisten, Antonius Verantius gerichtet hat.[7]

Schon der ersten Ausgabe seiner Kosmographie (Krakau 1530) war eine in Holz geschnittene Weltkarte beigegeben.[8] Während seines Aufenthaltes in Basel beschäftigte er sich auch mit der Herstellung von Holzschnitten: im Jahre 1532 erschien seine „Chorographia Translvaniae”, eine großformatige Landkarte von Siebenbürgen.[9] Im selben Jahr hat er noch zwei Sternkarten geschnitten „Imagines constellationum Borealium” und „imagines constellationum Australium”, die der Folio-Ausgabe (Basel: Heinrich Petri 1541 und 1551) des Gesamtwerkes von Ptolemäus beigebunden erhalten sind.[10] Alle 13 Karten der Kosmographie wurden auf zwei Seiten des Bandes von Oktavformat gedruckt und haben die folgenden Titel: „Universalis cosmographia. – Hispania. – Gallia. – Germania. – Sarmatia. – Ungaria. Dacia. Macedonia. – Macedonia. Achaia. Peloponnesus. – Italia. – Judaea. Syria. Mesopotamia. – Asia minor. – Asia. – Africa. – Sicilia.” Außer den Karten hat Honter für seine Druckerei in Kronstadt (1539–1549) noch eine ganze Reihe von weiteren Buchschmücken in Holz geschnitten.[11] Drei davon dienten samt den 13 Karten – als Illustration der Kosmographie: „Arculi sphaerae cum V. zonis” – „Ordo planetarum cum aspectibus” – „Regionis et nomina ventorum”.

Zurückkehrend auf das Werk der Kosmographiae selbst sollen hier zuerst die Ausgaben der ersten Fassung besprochen werden, die zum erstenmal im Jahre 1530 in der Krakauer Offizin von Matthias Scharfenberg unter dem Titel „Rudimentorum cosmographiae libri duo” erschien.[12] Am Titelblatt der kleinen Arbeit, die aus zwei Bogen in Oktavformat besteht, befindet sich ein kleiner runder Holzschnitt über die Erde, der im Werk nochmals abgedruckt wurde. Vor der auf zwei Teile aufgeteilten Kosmographie steht die schon oben erwähnte Vorrede des Verfassers an seine Landsleute. Am Ende des Druckes befindet sich noch die schon besprochene und in Holzgeschnittene Weltkarte mit der Überschrift „Universalis Geographiae Typus”. Die Kosmographie wurde im Jahre 1534 in derselben Krakauer Typographie nachgedruckt.[13]

Mit Honter selbst übersiedelte der Druckort auch nach Basel, wo er mit dem bekanntenTypographen Heinrich Petri in Verbindung stand. In dieser Offizin wurde die Kosmographie im Jahre 1534 nicht selbständig, sondern zu dem Werk „De totius orbis situ” von Dionysius Apher zugefügt, auf den Seiten 65–99 wiederum veröffentlicht.[14] Das Vorwort von Albanus Torinus – geschrieben am 30. August 1534 – bezieht sich auf die Kosmographie von Honter, der von Torinus – als Zeichen der persönlichen Bekanntschaft – als „Ioannes meus Honterus Coronensis” angesprochen – wurde. Auch hier kommt die Vorrede „Ad Transylvanos” und der Holzschnitt über die Erde (gleichfalls zweimal, wie in Krakau) vor. Dagegen fehlt aus diesem Basler Band von Quartformat die Erdkarte der ersten Ausgaben.

Oronce Finé, ein Pariser Mathematiker, nahm die Kosmographie in den Appendix auf, den er aus verschiedenen Arbeiten zu dem verbreiteten lexikalischen Werk „Margarita philosophica” von Gregor Reisch zusammengestellt hat. Dieser Band in der erweiterten Form erschien zum erstenmal im Jahre 1535 auf Kosten von Konrad Resch in der Basler Druckerei von Heinrich Petri.[15] In dieser Ausgabe kam die kleine Arbeit von Honter auf den Seiten 1440–1463. vor, aber ohne die Vorrede und Holzschnitte.[16] Die „Margarita philosophica”, verfaßt von Gregor Reisch, einem Karthäuser Mönch bei Freiburg im Br. und angeblicher Beichtvater des Kaisers Maximilian, wurde samt dem Appendix von Finé im Jahre 1583 in Basel nochmals veröffentlicht. Auch in dieser Ausgabe ist der Text der Kosmographie von Honter auf den Seiten 1354–1377. zu finden.[17]

Die Arbeit von Reisch mit dem Appendix von Finé wurde von Giovanni Paolo Gallucci – einem italienischen Astronom in Venedig – als „Margarita filosofica” übersetzt und von Jacomo Antonio Somascho im Jahre 1599 in seiner Venediger Offizin gedruckt.[18] Hier auf den Seiten 1114–1119. ist auch ein Auszug der Arbeit von Honter unter dem Titel „Principii di cosmografia di Gioanni Hontero Coronense” zu finden. Nur eine Illustration ist hier vorhanden über die Namen und Richtungen der Winde.

Noch vor der Besprechung der verschiedenen vierteiligen Kosmographie Ausgaben ist es angebracht, die falschen und unsicheren Angaben der ersten Fassung mit zwei Teilen zu korrigieren. In dem Generalkatalog der Bibliothèque Nationale zu Paris[19] wurde ein defektes Exemplar des Werkes „Rudimentorum cosmographiae libri duo” ohne Druckort und Drurkjahr beschrieben. Mittels einer Photoreproduktion konnte ich feststellen, daß es sich keine unbekannte Ausgabe handelt, sondern um die ersten zwölf Blätter der Krakauer Ausgabe vom Jahre 1530.

József Szinnyei schrieb in seinem Repertorium über die naturwissenschaftliche Literatur von Ungarn[20] über eine Basler Ausgabe der Kosmographie in zwei Teilen aus dem Jahre 1533. Diese Angabe wurde auch von Károly Szabó übernommen.[21] Alle Daten (Drucker, Format usw.) dieser Ausgaben von denen bis heute kein einziges Exemplar aufgetaucht ist, stimmen vollkommen überein mit den Ausgaben aus dem Jahre 1534, so daß man mit Recht annehmen kann, daß es sich hier um einen Irrtum von Szinnyei handelt.

In dem Zentralkatalog der alten Drucke der Nationalbibliothek von Warschau habe ich einen Zettel über eine Ausgabe der „Rudimenta cosmographiae” von Honter aus dem Jahre 1533 gefunden, wonach dieses Werk in Ingolstadt gedruckt worden wäre. Auf meine Bitte erhielt ich von von Mgr. Adam Skura aus der Breslauer Universitätsbibliothek die Auskunft, daß das Exemplar der Stadtblibliothek von Posen Racziñsky,[22] worüber der erwähnte Zettel in Warschau aufgenommen wurde, kein Titelblatt hat. So entstand eine falsche Titelaufnahme. Das Werk ist in Wirklichkeit die „Introductio geographica” von Petrus Apianus.

Mittelbarerweise gehören auch hierher die vermuteten Ausgaben von „Margarita philosophica” mit dem Appendix von Finé, in welchen auch die Kosmographie von Honter vorkommen. Robert von Srbik faßte in seiner Arbeit die Kenntnisse über die einzelnen Ausgaben kritisch zusammen.[23] So kann man eine Straßburger Ausgabe aus dem Jahre 1565 ausschließen, die zuerst von Jérome La Land[24] erwähnt wurde. Skeptisch zu betrachten sind auch die Angaben von Jacques-Charles Brunet,[25] der die italienische Ausgabe vom Jahre 1599 mit dem Namen eines „Barozzi” beschrieb. Weder ein Drucker noch ein Verleger dieses Namens aus Venedig ist mir bekannt, und ich konnte auch kein einziges Exemplar davon finden.

Übergehend auf die Ausgaben der zweiten Fassung in Versen ohne Vorrede in vier Teilen, muß man etwas von den oben schon besprochenen wiederholen. Im Jahre 1541 ließ Honter auf seiner eigenen Presse in Kronstadt die erste Versuchsausgabe herstellen.[26] Das Werk hat hier bereits einen Umfang von sieben Bogen in Oktavformat. Es sei hier vermerkt, daß diese provisorische Ausgabe der neubearbeiteten Kosmographie schon im folgenden Jahr wortgetreu in Breslau nachgedruckt wurde.[27] Man kann annehmen, daß Valentin Wagner, Schüler und Nachfolger von Honter, bei der Publikation eine Rolle spielte, der sich am 13. April 1542 an die Universität von Wittenberg inskribiert hat. Das Exemplar von Sándor Apponyi[28] enthält seine Handschriftliche Widmung aus dem Jahre 1543.

1542 erschien die endgültige Ausgabe der zweiten Fassung zum erstenmal wiederum in Kronstadt, von Honter selbst in seiner Offizin gedruckt.[29] Nicht nur der Text, sondern auch die Illustrationen (13 Karten und drei weitere Holzschnitte) haben sich hier vollkommen neugestaltet: dieses Kronstädter Druckwerk diente – sowohl inhaltlich, als auch in Form – als Grundlage der langen Reihe von späteren Ausgaben, die im Laufe der späteren Jahrzehnte in vielen Orten von Europa herausgegeben wurden.

Selbst in Kronstadt wurde diese Fassung später noch mehrmals nachgedruckt. Leider blieben davon nur einige Bogen übrig, die mit Hilfe der Wasserzeichen datierbar sind. Diese Arbeit wurde von Gebhard Blücher durchgeführt, der die Lage „b” der Ausgabe 1542 der Ungarischen Nationalbibliothek auf die Jahre 1548–1549 datierte. Die Bogen der Karten beigebunden dem Kronstädter Exemplar der Ausgabe 1542 bestimmte er auf die Jahre 1577–1578. Gleichzeitig nahm er an, daß die Kosmographie von Honter – parallel mit den Neuausgaben anderer Schulbücher – auch in den Jahren um 1555, 1562 und 1568 in Kronstadt nachgedruckt wurde. Diese Hypothese benötigt aber noch weiteres Beweismaterial.[30]

Außerhalb von Ungarn wurde die zweite Fassung der Kosmographie zuerst im Jahre 1546 von Christoph Froschauer d. Ä. in Zürich nachgedruckt.[31] An der Weltkarte unten befindet sich eine Inschrift: „Tiguri MDXLVI”. Die Arbeit von Honter hatte einen Riesenerfolg: in den nächsten Jahrzehnten wurde sie nicht weniger als fünfzehnmal in dieser Stadt veröffentlicht. Schon im Jahre 1548 erschien die nächste Ausgabe, als ein genauer Nachdruck der vorigen.[32] Noch im selben Jahr wurde die Kosmographie nochmals publiziert,[33] diese weicht aber von den zwei früheren Zürcher Ausgaben in mancher Hinsicht ab: am Titelblatt ist die folgende neue Aufschrift zu finden: „Rudimentorum cosmographicorum Ioan. Honteri Coronensis libri III. cum tabellis geographicis elegantissimis. De variarum rerum nomenclaturis per classes, liber I.” Dagegen stand früher – so wie in den Kronstädter Ausgaben – nur: „Rudimenta cosmographica.” In Wirklichkeit gibt es weder im Inhalt noch in der Ausstattung eine – wesentliche Abweichung der Text in in allen Zürcher Ausgaben im Gegensatz zu dem Titeltext in vier Bücher eingeteilt. Auch die Inschriften der in Holz geschnittenen Karten wurden im Jahre 1548 neu gesetzt.

Genau in der Form der zweiten Ausgabe des Jahres 1548 wurde das Werk von Honter noch vielmals nachgedruckt. Schon im nächsten Jahr (1549) publizierte Froschauer das Werk nochmals,[34] also zum viertenmal seit 1546! Der Erfolg erwies sich aber auch weiterhin als dauerhaft: im Jahre 1552 wurde es wiederum nachgedruckt.[35] Die letzte Ausgabe von Christoph Freschauer d. Ä. erschien im Jahre 1558,[36] mit einer etwas größeren Kursivtype gedruckt als die früheren. Der Name von Christoph Froschauer d. J. erschien noch im Todesjahre seines Vaters zum erstenmal auf dem. Titelblatt der nächsten Ausgabe aus dem Jahre 1564.[37] Auch mit seinem Namen erschien die Arbeit von Honter im nächsten Jahr (1565).[38] Die folgenden sechs Ausgaben tragen weder den Duckernamen, noch die Benennung des Druckortes, aber die typographische Ausstattung beweist eindeutig, daß diese alle aus der Offizin von Froschauer stammen, die bis 1585 von Christoph d. J. geleitet wurde. Diese Ausgaben sind die folgenden: 1570,[39] 1575,[40] 1578[41] und 1581,[42] 1583[43] und 1590.[44] Zu den obigen sei noch bemerkt, daß die Inschriften der Karten im Jahre 1581 wesentlich neu gesetzt wurden. Im Jahre 1590 war auch schon Christoph d. J. nicht mehr am Leben, in dieser Zeit arbeitete die Druckerei mit der Bezeichnung „Ex Officina Froschoveri”. Im Jahre 1591 kaufte Johannes Wolf die ganze Einrichtung der berühmten Offizin. Mit der Erwerbung der Holzstöcke setzte er die Publikation der Kosmographie fort. Doch nahm er dabei manche Veränderungen vor: die Inschrift der Weltkarte „Tiguri MDXLVI” wurde auf „Tiguri MDXCVI” aufgefrischt, der Text wurde – statt der Kursivtype der früheren Zeit – mit Antiqua besetzt, auch der Titel wurde auf „Enchiridion Cosmographiae” umgeändert. In dieser Form erschien das Werk noch zweimal in Zürich: im Jahre 1597[45] und 1602.[46]

In den fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts erschien eine ganze Reihe der Ausgaben von Honters Kosmographie, die alle von Joannes Richardus in Antwerpen publiziert wurden. Die erste stammt aus dem Jahre 1552 und trägt einen ausgefallenen Titel über vier Bücher: „Rudimentorum cosmographicorum Ioan. Honteri Coronensis libri IIII. Cum tabellis geographicis elegantissimis”.[47] Am Ende des aus vier Bogen bestehenden Textteils kann man das Kolophon lesen, welches in den anderen Ausgaben am Schluß des Bandes nach den Karten gedruckt ist: „Antuerp. typis Ae[gidii] D[iesthensis] An. 1552”. Alle beiden Exemplare dieser Ausgabe, die uns bekannt sind,[48] enthalten aber nicht die Karten, die im Titel erwähnt sind. So besteht die Möglichkeit, daß diese zu diesen Ausgaben nur geplant, aber nicht veröffentlicht wurden. Aus dem Jahre 1554 stammt eine andere Ausgabe, die – wie die Zürcher und alle weiteren aus Antwerpen – einen Titel „libri tres” hat. Schon im nächsten Jahr (1555) wurde diese in etwas geänderter Form nachgedruckt:[49] der Textteil besteht hier nur aus drei Bogen und wurde – im Gegensatz der zwei vorigen Ausgaben – mit einer kleineren Kursivtype und auf drei Bogen hergestellt. In derselben Einteilung, aber mit kleinerer Antiquatype, erschien die Arbeit von Honter im Jahre 1560.[50]

Eine weitere Ausgabe von Antwerpen ist noch bekannt, die ohne Druckjahr „apud Ioannem Richardum” erschien,[51] und von dem British Museum. als für [1550?] bestimmt wurde.[52] Der Textteil wurde hier – so wie in den Ausgaben aus dem Jahre 1552, bzw. 1554 und im Gegensatz der beiden Ausgaben aus dem Jahre 1555 und 1560 – mit einer größeren Kursivtype auf vier Bogen hergestellt. Der Titel der Ausgabe von 1552 spricht über vier Bücher, alle anderen – auch diese ohne Jahreszahl – über drei. So kann man darauf schließen, daß diese Ausgabe zwischen 1552 und 1555 entstand. Im Jahre 1554 ist die Kosmographie schon erschienen, so kann man diese Ausgabe ohne Jahreszahl am ehesten um 1553 setzen.

In Basel, wo Honter selbst lebte und wo schon die erste Fassung seiner Kosmographie veröffentlicht wurde, erschien im Jahre 1561 ein Band, der mehrere geographische Werke enthält.[53] Das erste davon ist die Arbeit von Proclus „De Sphaera”. Auf den Seiten 845–940. befindet sich der Text mit 12 Karten der zweiten Fassung – also in vier Teilen – ohne weitere Holzschnitte. Anschließend daran auf den Seiten 941–985. wurde auch die erste Fassung also zwei Teile und ohne Karten mit einem Holzschnitt über die Erdkugel von Heinrich Petri abgedruckt. Die ganze Sammlung wurde im Jahre 1585 – also nach dem Tode des berühmten Typographen, aber unter seinem Namen – nochmals publiziert.[54] Der Band ist ein ziemlich treuer Nachdruck der obigen Ausgabe. Honters Kosmographie in vier Teilen kommt hier auf den Seiten 597–692. und in zwei Teilen auf den Seiten 693–737. vor.

In der Königlichen Bibliothek von Kopenhagen[55] fand ich eine in der Fachliteratur völlig unbekannte Ausgabe der Kosmographie, die im Jahre 1572 von Johann Stöchelmann und Andreas Gutterwitz in Rostock gedruckt wurde. Die vier Bücher (libri) des Textes sind auf 60 Seiten in Unikat vorhanden aber die Karten fehlen. Aus Mangel an Vergleichsmaterial läßt es sich nicht stellen, ob sie überhaupt zu der Rostocker Ausgabe hergestellt wurden.

Im Jahre 1595 erschien die zweite Fassung – also in vier Teilen und mit Karten – in Prag in der Typographie von Jan Schumann, der im Jahre vorher gestorben war.[56] Der kleine Band hat eine Widmung, die von Martinus Bachaczek an die Schulrektoren von Böhmen und Mähren gerichtet ist. Die Kosmographie ist mit einige geschickten Griffen übersichtlicher gemacht worden. Der Text hat eine Zeilennumerierung, die in jedem Buch neu anfängt. Im Register ist auch die Nummer der Karte angeben, auf welcher man die genannte Ortschaft finden kann.

Im Jahre 1600 erschien die Arbeit von Honter auch in Köln: „opera Matthiae Quadi chalcographi, sumptibus Wilhelmi Lutzenkirchij”.[57] Das Druckwerk besitzt nach dem Titelblatt eine Widmung und acht Dichtungen, die meistens die Arbeit von Honter loben. Nach dem Text der Kosmographie, die sich auf den Seiten 1–51. ohne Illustrationen befindet, sind noch zwei weitere Werke im selben Band vorhanden: „De mundi creatione ac constitutione brevis instructio Romuldo Mercatore Gerardi f. autore” und „Chronici universalis epitome”.

Die Kosmographie von Honter wurde aber nicht nur in ihrer Originalform, sondern auch in Auszügen nachgedruckt. So erschienen die zweiten und dritten Bücher (libri) der Arbeit im Jahre 1618 bei Jean Libert in Paris.[58]

In dem Sammelwerk „Thesaurus eruditionis scholasticae” von Basilius Faber (Schmidt) befindet sich ein Auszug der Kosmographie nach dem alphabetischen Hauptteil. Zwar auf 15 kleine Gruppen durch Untertitel aufgeteilt kann man hier – abgesehen der ersten neunzehn und der letzten sechs Zeilen trotzdem das ganze vierte Buch (liber) lesen.

Das Werk von Faber wurde im Jahre 1571 dediziert und erschien im Laufe des 16–18. Jahrhunderts noch vielmals. Ich kenne die Leipziger Ausgaben aus den folgenden Jahren: 1572, 1587, ohne Jahr [nach 1587], 1593, 1686, 1692, 1696, 1710, 1717, 1726 und 1735. In diesen Ausgaben ist der Auszug des Werkes von Honter bis zu jener von 1692 zu finden. In den späteren Ausgaben, sowie in den Ausgaben von Den Haag aus dem Jahre 1735, bzw. von Frankfurt und Leipzig aus dem Jahre 1749 kommt die Kosmographie nicht mehr zum Vorschein. Immerhin ist es ein Zeichen eines Riesenerfolges, wenn ein Buch in Dutzenden von Ausgaben etwa 70 Jahre lang und in Form von Auszügen länger als anderthalb Jahrhunderte lebt.

Die vielen Editionen der zweiten Fassung von Honters Kosmographie verursachten in der Fachliteratur noch mehr Fehler als die erste. So entstand eine ganze Reihe von Nachrichten über imaginäre Ausgaben, von welchen natürlich auch kein Exemplar bis heute zum Vorschein gekommen ist. Im Folgenden wird versucht, diese – sowie die echten Druckwerke, nach dem angegebenen Druckort gruppiert – möglichst mit Argumenten klarzustellen.

Konrad Gessner schrieb in seiner Weltbibliographie[59] über diese Arbeit folgendes: „Enchiridion orbis terrarum comprehensum, tabulis aliquot elegantissimis, in libello chartis 2. impresso nuper in Corona urbe Transylvaniae. Et Rudimenta Cosmographica versibus hexam.” Darauf stützend nahm Károly Szabó in seine Bibliographie unter den Titel „Enchiridion…” ein Kronstädter Druckwerk ohne Jahreszahl aus dem XVI. Jahrhundert auf.[60] Es sieht so aus, daß Gessner nur eine Kronstädter Ausgabe der Kosmographie kannte, aber er hat über die zweite nur gehört. Diese für ihn unbekannte Edition beschrieb er unter dem Titel „Enchiridion”. Daß es sich hier um einen Irrtum Gessners handelt, wird durch den Auszug seines Werkes bestätigt. Diesen Auszug hat Josias Schimler zusammengestellt, der die Gessnerischen Beschreibungen aller Arbeiten von Honter unverändert übernahm, aber zu der Kosmographie die folgende Rektifikation fügte: „Eius rudimentorum cosmographicorum libri 4. hexametris versibus elegantissime descripti, cum tabulis aliquot elegantissimis, impressi Coronae in Transylvania.”[61] Auch das andere Argument von Szabó, d. h. seine Berufung auf eine Zürcher Ausgabe des „Enchiridions” aus dem Jahre 1537, fällt weg: im folgenden wird bewiesen, daß solch eine Edition nie existierte.

Aus dem Jahre 1570 registrierte Szabó eine Ausgabe der Kosmographie, die ohne Druckort erschien und von ihm als Kronstädter Druck festgestellt wurde.[62] Noch Szabó selbst korrigierte seinen Fehlgriff: das Werk erschien in Zürich.[63]

Die erste Zürcher Ausgabe der Arbeit von Honter sollte – laut Szabó– im Jahre 1537 unter dem Titel „Enchiridion Cosmographicum cum elegantissimis Tabulis erschienen sein.[64] Dabei berief er sich auf eine Arbeit von Peter Bod,[65] dessen Angaben später noch von anderen wiederholt wurden.[66] Aber die Jahreszahl dieser Ausgabe mit Karten muß falsch sein, weil Honter diese Karten – wie oben darüber gesprochen wurde – nur um die Jahreswende 1541/42 schnitt. Und tatsächlich ist am Holzschnitt der Weltkarte in allen 14 Zürcher Ausgaben von 1546 bis 1590 die Jahreszahl der ersten Edition in dieser Stadt zu finden: „1546”. Außerdem ist es unwahrscheinlich, daß ein Zürcher Druckwerk aus dem Jahre 1537, in welchem Gessner das Material zu seiner Weltbibliographie selbst in Zürich eifrigst sammelte, ihm unbekannt bleiben konnte. So kann man mit Recht annehmen, daß die Jahreszahl der Zürcher Ausgabe der Kosmographie aus dem Jahre 1597, die den Titel „Enchiridion Cosmographiae” zum erstenmal trägt, von einem der vielen Vermittler in der Fachliteratur – vielleicht durch einen einfachen Druckfehler falscherweise als 1537 registriert wurde.

Man kann darüber kaum zweifeln, daß die Jahre, die von manchen Verfassern als Erscheinungsdatum im weiterer Zürcher Ausgaben der Kosmographie – „Enchiridion” betitelt – erwähnt wurden auch durch eine Verballhornung der Jahreszahl 1597 entstanden sind: 1547[67]– 1593[68]– 1697.[69] Die obigen Argumente sind auch genügend, um eine Zürcher Ausgabe aus dem Jahre 1540 mit dem Titel „Rudimenta…” auszuschließen.[70]

Es wurden über mehrere Imaginäre Ausgaben der Kosmographie in der Fachliteratur auch aus Basel berichtet. Im Jahre 1535 – wie schon oben erwähnt erschien im Anhang zur „Margarita philosophica” die erste Fassung der Arbeit von Honter in zwei Teilen ohne Karten und in Prosa. Dagegen schrieb David Czvittinger über eine „Rudimenta cosmographia libris IV. distincta, cum annotationibus Bernhardi Formerii, ac tabulis geographicis aeri incisis per Mich. Mercatorem, Basileae 1535. in 4.”[71] Seine Angaben übernahm Johann Seivert wortwörtlich, nur die Jahreszahl kommt bei ihm als 1735 vor.[72] Joseph Trausch – in der Neubearbeitung des Werkes von Seivert – kehrte auf die Jahreszahl 1535 zurück, dagegen kommt der Name des Annotationsschreibers statt „Formerii” in der Form „Fromerii” vor.[73] Seine Beschreibung haben Szabó[74] und Szinnyei[75] übernommen. Szinnyei verzeichnete noch eine weitere Basler Ausgabe aus dem Jahre 1562, sonst aber mit derselben Beschreibung wie bei der Edition 1535.[76] Seine Angaben hat Szabó übernommen.[77] Zur Widerlegung der Basler Edition aus dem Jahre 1535 bzw. 1562 muß man merkwürdigerweise auch eine andere, in der Fachliteratur oft zitierte Ausgabe der Kosmographie heranführen, die im Jahre 1595 in Duisburg erschienen sein sollte. Diesen Bericht von David Czvittinger[78] übernahmen später eine ganze Reihe von Bibliographien.[79]

In Duisburg war aber im 16. Jahrhundert keine Typographie tätig.[80] Dagegen ist die Tatsache bekannt, daß Gerardus Mercator, der bekannte Kartograph, in dieser Stadt arbeitete. Nach seinem Tod im Jahre 1595 erschien die Vollendung seines großen Werkes: „Atlas sive cosmographicae meditationes”. Hier steht auf dem Titelblatt: „Duisburgi Clivorum”. Die typographische Arbeit des Bandes wurde aber – wie man es im Kolophon lesen kann – in der Düsseldorfer Offizin von Albert Buyss durchgeführt. Zu den Mitarbeitern des Atlasses gehörte auch Bernardus Furmerius, ein Gelehrter aus Friesland von dem – unter anderem – auch ein Vers zu Ehren Mercators in diesem Band erschien. Im Jahre 1604 erwarb der flämische Geograph Jodocus Hond alle von Mercator gestochenen Kupferplatten und veröffentlichte den großartigen Atlas mit seinen Ergänzungen in den folgenden Jahrzehnten in sehr vielen Ausgaben.

Wenn man nun die in der Fachliteratur über die Basler Ausgabe von 1535 bzw. 1562 und über die Duisburger von 1595 beschriebenen Angaben mit den obigen vergleicht, kann man – vielleicht mit Recht – vermuten, daß diese alle auf den Atlas von Mercator zurückzuführen sind. Die Namen sind verdorben, trotzdem ist es möglich diese zu identifizieren: Bernardus Formerius bzw. Fromerius = Bernardus Furmerius, Mich. Mercator = Gerardus Mercator und Jodocus Hond = Johannes Honter (Jo. Hondius = Jo. Honterus). Durch die fatale Deformierung der Namen konnten die Nachrichten über diese imaginären Ausgaben der Kosmographie von Honter entstehen.

Szinnyei zählte zwei Basler Ausgaben der „Rudimenta cosmographica” auf: eine aus dem Jahre 1541 und eine andere von 1542.[81] Es ist mehr als wahrscheinlich, daß es sich hier um eine Verwechslung der beiden Editionen von Kronstadt handelt, die in den erwähnten Jahren und mit dem selben Titel erschienen.

Szinnyei nannte auch noch aus dem Jahre 1581 eine Ausgabe der Kosmographie in drei Bänden und mit Register bzw. eine andere in zwei Bänden.[82] Man muß daran denken, daß er diese mit der Basler Edition aus der Jahre 1585 verwechselte, die die beiden Fassungen der Arbeit von Honterus enthalten.

Auch aus Antwerpen berichteten manche Autoren über unbekannte Ausgaben der Kosmographie. So schrieben Louis Bakelants und L. De Man über zwei Editionen von Jean Richard aus dem Jahre 1546 bzw. 1551.[83] Beide Irrtümer ließen sich mit der liebenswürdigen Hilfe von Frl. Geneviève Glorieux, Mitarbeiter der Königlichen Bibliothek von Brüssel, eindeutig lösen. Das Exemplar der ohne Datum [um 15531 erschienenen Ausgabe von Richard in der genannten Sammlung trägt auf seinem Titelblatt die mit der Hand geschriebene Jahreszahl 1546.[84] Im Katalog der selben Bibliothek wurde das Exemplar der Edition von 1554, in welchem das Kolophon mit der Jahreszahl fehlt, falscherweise unter 1551 registriert.[85]

Charles Louis Ruelens und Auguste De Bader berichteten über eine Ausgabe der Kosmographie: „Antverpiae, Chr. Plantinus 1565”.[86] Die Existenz dieser Edition ist weder durch ein Exemplar noch durch andere Quellen bewiesen. So muß man annehmen, daß es sich hier um eine irrige Auswertung irgendeiner Ausgabe handelt. Die Situation ist identisch in dem Fall eines anderen Berichts über eine Ausgabe der Kosmographie in vier Büchern von Antwerpen aus dem Jahre 1610. Darüber hat schon David Czvittinger berichtet,[87] dessen Angaben von mehreren Bibliographen übernommen wurden.[88]

Szinnyei berichtete noch über eine Ausgabe der Kosmographie, die im Jahre 1520 ohne Druckort erschienen sein sollte.[89] Die obigen Mitteilungen sind vollkommen genügend, den Irrtum dieses Berichtes zu beweisen. József Szinnyei war zwar enorm fleißig, das von ihm bearbeitete Material war aber dermaßen umfangreich, daß er sich gegenüber vielen Angaben keine kritische Stellungnahme erlauben konnte. So kam es vor, daß die selben Ausgaben der Kosmographie von Honter von ihm unter verschiedenen Titeln mehrmals registriert wurden.[90] Die Widerlegung dieser leicht durchsehbaren Irrtümer schien uns überflüssig.

Zusammenfassend kann man feststellen, daß die Kosmographie von Honter in seiner Zeit ein sehr verbreitetes Werk war. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß weitere Ausgaben davon in der Zukunft noch auftauchen können. Trotzdem war es vielleicht nicht unnütz, eine Übersicht über die bekannten Editionen und eine Entkräftigung der imaginären Ausgaben zu geben.


Johannes Honterus „Cosmographia”-jának kiadásai

A brassói születésû Johannes Honterus (1498?–1549) nem csupán Erdély, de egész Magyarország egyik legjelesebb személyisége volt. Mint az erdélyi szászok kimagasló vezetõje, rendezetten végrehajtotta egyházuknak a lutheri tanok szerinti átszervezését. Emellett rendkívül sokoldalú, igazi polihisztor volt: pedagógus és teológus, filológus és jogász, fametszõ és geográfus. Ez utóbbi két feladatkörébe vág legnevezetesebb földrajzi munkája, a „Cosmographia”. Miután az ilyen jellegû tankönyvekben rengeteg szó szerint megtanulandó fogalom (város, folyó, hegy, tenger stb.) van, ennek megkönnyítésére mondanivalóját 1260 latin hexameterbe szedte. Ez a ritmus jelentõsen elõsegítette a szavak pontos elsajátítását. Az általa gondosan és szépen metszett kis atlasz csak tovább fokozta írásának használhatóságát. A fentieknek tudható be, hogy ez a „Cosmographia” az ilyen formában 1542-ben Brassóban történt elsõ megjelentetése utáni évtizedekben több tucat kiadásban is napvilágot szerte Európában: Zürichtõl Antwerpenig és Rostocktól Párizsig.

A cikk kísérletet tesz a fentiek áttekintésére, kiszûrve közben az un. „bibliográfiai fantomokat”, vagyis a szakirodalomba félreértések, vagy botlások következtében bekerült tévedéseket, amelyeket azután a késõbbiekben – sok esetben minden kritika nélkül – újra meg újra megismételtek.


[1] Klein, Karl Kurt: Der Humanist und Reformator Johannes Honter. Hermannstadt – München 1935. 30–36.

[2] Johann Bugenhagen schrieb darüber anerkennend: „In hoc parvo opusculo comprehensus est totus Plinius et totus Aristoteles.” – Trausch, Josef: Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literarische Denk-Blätter der Siebenbürgen Deutschen. II. Kronstadt 1870. 203.

[3] Das Werk wurde genauer von Georg Daniel Teutsch beschrieben: Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde 13. (1876) 137. – Eine Textausgabe wurde von Oskar Netoliczka redigiert: Johannes Honterus’ ausgewählte Schriften. Wien – Hermannstadt 1898. 129–152.

[4] Nach der Schlacht von Mohács im Jahre 1526, wo die mittelalterliche Macht von Ungarn durch die Türken vernichtet wurde, brach ein verheerender Bürgerkrieg aus, wodurch auch Kronstadt, die Heimatstadt Honters, stark betroffen war.

[5] Diese Ausgabe wurde von Georg Daniel Teutsch erstmalig beschrieben: Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde 13. (1876) 138–139. – Eine Textausgabe wurde von Oskar Netoliczka redigiert: Johannes Honterus’ ausgewählte Schriften. Wien – Hermannstadt 1898. 153–196.

[6] Oscar Netoliczka gab die Abweichungen zwischen dem provisorischen und dem endgültigen Text in seiner oben erwähnten Textausgabe an.

[7] Der Text des Briefes wurde später publiziert: Monumenta Hungariae Historica. Ser. II. Vol. XXXII. Budapest 1875. 308.

[8] Reproduziert: Johannes Honterus’ ausgewählte Schriften. Hrsg. von Oscar Netoliczka. Wien–Hermannstadt 1898. 152.

[9] Reproduziert im Werk von Karl Fabricius: Erdélynek Honter János által készített térképe 1532-bõl. (Die Landkarte von Siebenbürgen hergestellt von Johann Honter im Jahr 1532.) Budapest 1878. Beilage.

[10] Basler Nachrichten 7. Mai 1911 und Korrespondenzblatt des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. 1911. 93–96. – Reproduziert in: Természettudományi Közlöny (Naturwissenschaftliche Mitteilungen) 1963. 131–132.

[11] Soltész Zoltánné: A magyarországi könyvdíszítés a XVI. században (Buchschmuck in Ungarn im XVI. Jahrhundert). Budapest 1961. 30–35, 154–155, Taf. I–II und IV.

[12] RMK III. 282. – Dieses grundlegende Werk der ungarischen Nationalbibliographie wird im weiteren unter der Abkürzung „RMK” zitiere.

[13] RMK III. 307.

[14] RMK III. 306.

[15] Man kann mit Recht annehmen, daß eben diese zwei Männer die Aufmerksamkeit von Finé auf die Kosmographie von Honter lenkten. Resch arbeitete schon seit 1508 in Basel, und in den Jahren zwischen 1515 und 1525 war er als Verleger auch in Paris tätig. (Benzing, Josef: Die deutschen Verleger des 16. und 17. Jahrhunderts. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 2. (1960) 488.)

[16] Die Ausgaben der „Margarita philosophica” wurden von Wilberforce Eames ohne die Erwähnung seines Namens unter dem Titel „A List of Editions of the Margarita Philosophica 1503–1599” im Jahre 1886 beschrieben und nur in acht Exemplaren in New York publiziert. – British Museum. General catalog of printed books. 1–263. London 1931–1986. Bd. 200. Sp.  676.  Die genaue Beschreibung der Ausgabe vom Jahre 1535 befindet sich hier auf den Blättern 7–8.

[17] [Eames, Wilbeforce:] A List of Editions of the Margarita Philosophica 1503–1599. New York 1886. 8.

[18] [Eames, Wilbeforce:] A List of Editions of the Margarita Philosophica 1503–1599. New York 1886. 8.

[19] Catalogue général les livres imprimés de la Bibliothèque Nationale. Auteurs 73. Paris 1929. 472. has. – Signatur V. 20 652.

[20] Szinnyei József: Bibliotheca Hungarica historiae naturalis et matheseos. Budapest 1878. Sp. 295. – Wiederholt in seinem anderen Werk: Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schriftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1055.

[21] RMK III. 304.

[22] Poznáñ, Racziñsky: III. N. p. 21/5.

[23] Die Margarita philosophica des Gregor Reisch. In: Denkschriften. Akademie der Wissenschaft in Wien. Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse. Bd. 104. Wien 1941. 106.

[24] Lalande, Joseph Jérome de François de: Bibliographie astronomique … Paris 1803.

[25] Brunet, Jacques-Charles: Manuel du libraire. IV. Paris 1863. 1200–1201.

[26] RMK II. Nr. 27.

[27] RMK III. 338.

[28] Heute in der Ungarischen Nationalbibliothek. – Apponyi, Alexander [von]: Hungarica. Ungarn betreffende im Ausland gedruckte Bücher und Flugschriften. I–IV. München 1903–1927. Nr. 1719.

[29] RMK II. Nr. 28.

[30] Alle obige Behauptungen von Gebhard Blücher erschienen in der Bukarester Zeitung „Neur Weg” am 11. September 1968. Der Artikel wurde im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel (Frankfurter Ausgabe) im Jahre 1969 (407–410.) nachgedruckt. Blücher schrieb nochmals darüber im Gutenberg Jahrbuch 1969. 15.

[31] RMK III. 369.

[32] RMK III. 379.

[33] RMK III. 380:

[34] RMK III. 387.

[35] RMK III. 409.

[36] RMK III. 462.

[37] RMK III. 530.

[38] RMK III. 541.

[39] RMK III. 605.

[40] RMK III. 633.

[41] RMK III. 676.

[42] RMK III. 710.

[43] RMK III. 723.

[44] RMK III. 809.

[45] RMK III. 912.

[46] RMK III. 997.

[47] RMK III. 401.

[48] Brüssel, Königliche Bibliothek und Straßburg Universitätsbibliothek.

[49] RMK III. 425.

[50] RMK III. 472.

[51] RMK III. 960.

[52] Short-title catalogue of books printed in the Netherlands and Belgium and of dutch and flemish books printed in other countries from 1470 to 1600 now in the British Museum. London 1965. 98.

[53] RMK III. 482.

[54] Købehavn, Det Køngelige Bibliotek: Geogr. 343–8°.

[55] RMK III. 739.

[56] RMK III. 861.

[57] RMK III. 945.

[58] Titelblatt reproduziert von Arnold Huttmann in der Bukarester Zeitung „Neuer Weg” am 8. 2. 1969.

[59] Gessner, Konrad: Bibliotheca universalis. Zürich 1545. 426a.

[60] RMK II. Nr. 302.

[61] Epitome bibliothecae Conradi Gesneri. Tiguri 1555. 101b.

[62] RMK II. Nr. 123.

[63] RMK III. 605.

[64] RMK III. 324.

[65] Bod Péter: Magyar Athenas. [Hermannstadt] 1766. 110.

[66] Benkõ, Josephus: Transsilvania. II. Vindobonae 1778. 351 – Seivert, Johann: Nachrichten von Siebenbürgischen Gelehrten und ihren Schriften. Preßburg 1785. 177 – Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schriftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1055.

[67] Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schriftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1057.

[68] Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schriftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1057.

[69] Trausch, Joseph: Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literärische Denk-Blätter der Siebenbürger Deutschen. II. Kronstadt 1870. 206.

[70] Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schriftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1056.

[71] Czvittinger, David: Specimen Hungariae litteratae… Francofurti–Lipsiae 1711. 182.

[72] Seivert, Johann: Nachrichten von Siebenbürgischen Gelehrten und ihren Schriften. Preßburg 1785. 176.

[73] Trausch, Joseph: Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literärische Denk-Blätter der Siebenbürger Deutschen. II. Kronstadt 1870. 203.

[74] RMK III. 308.

[75] Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schriftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1055.

[76] Szinnyei József: Bibliotheca Hungarica historiae naturalis et matheseos. Budapest 1878. Sp. 295.

[77] RMK III. 492.

[78] Czvittinger, David: Specimen Hungariae litteratae… Francofurti–Lipsiae 1711. 181.

[79] Horányi Alexius: Memoria Hungarorum. II. Viennae 1776. 151. – Seivert, Johann: Nachrichten von Siebenbürgischen Gelehrten und ihren Schriften. Preßburg 1785. 176. –Trausch, Josef: Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literärische Denk-Blätter der Siebenbürger Deutschen. II. Kronstadt 1870. 203. – RMK III. 848.

[80] Benzing, Josef: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Wiesbaden 1963. 88.

[81] Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schriftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1056.

[82] Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schriftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1055.

[83] Eigen Schoon en de Brabander 43. (1960) 112.

[84] Man kann mit Recht annehmen, daß es sich dabei um die Jahreszahl der ersten Zürcher Ausgabe handelt, die den Editionen von Antwerpen als Grundlage diente.

[85] Auch hier möchte ich dem Frl. Geneviève Glorieux für ihre wertvolle Hilfe meinen besonderen Dank zum Ausdruck bringen.

[86] Ruelens, Charles Louis – Backer, August de: Annales Plantiniennes. Paris 1866. 48. Nr. 16.

[87] Czvittinger, David: Specimen Hungariae litteratae… Francofurti–Lipsiae 1711. 181.

[88] Horányi Alexius: Memoria Hungarorum. II. Viennae 1776. 151. – Seivert, Johann: Nachrichten von Siebenbürgischen Gelehrten und ihren Schriften. Preßburg 1785. 176. – Trausch, Josef: Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literärische Denk-Blätter der Siebenbürger Deutschen. II. Kronstadt 1870. 203. – RMK III. 1080. – Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schiftsteller). IV. Budapest 1896. 1055. has.

[89] Szinnyei József: Bibliotheca Hungarica historiae naturalis et matheseos. Budapest 1878. Sp. 295.

[90] Szinnyei József: Bibliotheca Hungarica historiae naturalis et matheseos. Budapest 1878. Sp. 295–296. – Szinnyei József: Magyar írók élete és munkái (Ungarische Schiftsteller). IV. Budapest 1896. Sp. 1055–1056.




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